Samsung wegen irreführender Werbung für wasserfeste Smartphones verklagt

In der bunten Werbewelt funktionieren Samsungs Galaxy Smartphones auch unter Wassereinwirkung dauerhaft. Das geht australischen Verbraucherschützern zu weit.

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Australien: Samsung wegen irreführender Werbung wasserfester Galaxy Smartphones verklagt

Die australischen Verbraucherschützer haben ihrer Klageschrift Belege für mögliche irreführende Werbung beigefügt.

(Bild: Samsung (Screenshot ACCC-Website))

Lesezeit: 2 Min.

Die Australian Competition and Consumer Commission (ACCC), die Wettbewerbs- und Verbraucherbehörde in Down Under, klagt gegen Samsung Australien wegen irreführender Werbung und Verbrauchertäuschung vor dem Bundesgerichtshof Australiens. Dies berichtet das US-amerikanische Tech-Magazin The Verge. Die Verbraucherschützer werfen Samsung in der Klageschrift vor, in Werbeanzeigen und -filmen hinsichtlich der Wasserbeständigkeit verschiedener Galaxy-Smartphone-Modelle getäuscht zu haben.

In rund 300 Anzeigen habe Samsung seit 2016 die Verwendung seiner Smartphones in für sie ungeeigneten Umgebungen wie Schwimmbäder und Meer gezeigt. Das bezweifelt der ACCC-Vorsitzende, Rod Sims, in einer Erklärung stark: Er kritisiert, dass die Mobiltelefone so dargestellt werden, als würden sie durch eine lebenslange Wassereinwirkung nicht beeinträchtigt und seien vor allen Arten von Wasser geschützt.

Dies sei nach Ansicht der ACCC aber nicht der Fall, auch wenn verschiedene Galaxy Smartphones wasserdicht nach IP68-Standard sind und Tauchgänge bis zu 1,5 Meter Tiefe für 30 Minuten unbeschadet überstehen sollen. Das gelte aber nicht für Chlor- und Meerwasser. Wie die ACCC ausführt, weise sogar Samsung selbst darauf hin, dass das Samsung Galaxy S10 nicht für den Strandgebrauch empfohlen wird.

In einer Stellungnahme gibt sich Samsung kämpferisch, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Demnach steht das südkoreanische Unternehmen zu den in seiner Werbung gemachten Aussagen und will sich vor Gericht verteidigen. Gelingt das nicht, könnten Samsung saftige Strafzahlungen in Millionenhöhe ins Haus stehen, heißt es. (olb)