Section Control: Pilotversuch mit Streckenradar verzögert sich weiter

Vor dem Blitzer vom Gas und danach wieder rasen: Dieses Schema soll ein Streckenradar durchbrechen. 2014 wurde das bundesweit erste Pilotprojekt in Niedersachsen angekündigt. Der Start aber zieht sich weiter in die Länge.

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Straßenverkehr

(Bild: dpa, Patrick Pleul/Archiv)

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  • dpa

Der Start des Pilotversuchs mit dem bundesweit ersten Streckenradar zur Tempoüberwachung von Autofahrern in der Region Hannover verzögert sich weiter. Ursprünglich sollte der neue Radar bereits im Herbst 2015 in Betrieb genommen werden, nun verzögert sich der Start weiter auf unbestimmte Zeit.

Bei dem Streckenradar, auch Section Control genannt, wird das Tempo von Autofahrern über einen längeren Abschnitt kontrolliert. Der Pilotversuch soll auf einer drei Kilometer langen Strecke der Bundesstraße 6 in der Region Hannover bei Laatzen starten, wo die Anlage bereits 2015 installiert wurde.

Letzte Hürde ist die Zulassung und Zertifizierung der neuartigen Technik durch die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig. Wann diese abgeschlossen sind, konnte der Leiter der Arbeitsgruppe Geschwindigkeitsmessgeräte an der PTB, Frank Märtens, nicht sagen. Ein Grund sei, dass die Technik sich von der unterscheide, die in anderen europäischen Ländern genutzt wird, in denen es einen Streckenradar schon seit langem gibt. Dort haftet bei einem Tempoverstoß teils der Halter des Fahrzeugs und die Erfassung des Kennzeichens reicht aus. In Deutschland muss allerdings auch der Fahrer identifiziert werden.

In Österreich und den Niederlanden gibt es die Section Control bereits seit Jahren. Während dort das Abfotografieren der Autos beim Einfahren und Verlassen des kontrollierten Abschnitts für den Datenschutz kein Problem darstellt, wurde in Deutschland zunächst untersucht, was dabei unter diesem Aspekt zu beachten ist. (kbe)