Smart Home: Hersteller legt eigene Steuerzentralen lahm
Das US-Unternehmen Wink erlebt derzeit ein PR-Desaster: Am Wochenende stellten ihre Smart-Home-Hubs nach einem Problem auf Herstellerseite ihren Dienst ein - und noch immer bemüht sich die Firma, alle Geräte wieder zum Laufen zu bringen.
Das US-Unternehmen Wink bietet in den USA eine preiswerte Steuerzentrale für das smarte Heim an – unter dem Motto "Bevor Sie sich versehen, wird Ihr Heim Dinge machen, die Sie nicht für möglich gehalten haben". Tatsächlich fielen die Wink-Hubs am 18. April komplett aus – und einige machen bis heute überhaupt nichts mehr. In der Folge der Störung ließen beziehungsweise lassen sich auch die daran gekoppelten Smart-Home-Geräte nicht oder nur in begrenztem Umfang nutzen.
Zwar sind eine Reihe von Wink-Hubs wieder im Betrieb, der Hersteller startete mittlerweile allerdings eine Rückholaktion für noch funktionslose Geräte. Auslöser für die Misere war offenbar eine Fehlfunktion auf Seiten der Wink-Server, die die Steuerzentralen vom Internet und damit vom Dienst trennte. Zunächst war über ein fehlerhaftes Software-Update spekuliert worden, mittlerweile scheint es aber so, als habe ein abgelaufenes Zertifikat den Ausschlag gegeben. Das Software-Update sei dann wohl nur ein Versuch gewesen, das Problem in den Griff zu bekommen. Wink spricht offiziell von einer "Fehlkonfiguration".
Wink hatte betroffene Kunden zunächst per E-Mail angeschrieben und sie aufgefordert, keinen Neustart durchzuführen beziehungsweise die Hubs nicht vom Stromnetz zu trennen. Als sich später nicht alle Geräte wieder ins Leben zurückholen ließen, wurde die angesprochene Rückholaktion eingeleitet, den Betroffenen eine Entschädigung in Gutscheinen in Aussicht gestellt und ein vorläufiger Verkaufsstopp für die Hubs angekündigt.
Mittlerweile gibt es allerdings eine offizielle Anleitung, wie die Anwender selbst ihre Hubs reanimieren können. Dies läuft über eine temporäre Änderung der DNS-Einstellungen am Router, wodurch der Hub zu einem speziell von Wink eingerichteten Server geleitet wird, von dem er ein Firmware-Update erhält. Betroffene Kunden haben alternativ aber weiterhin die Möglichkeit, ihre Geräte an den Hersteller zur Reparatur zu schicken. (nij)