Spieleentwickler Ascaron stellt Insolvenzantrag

Die Gütersloher Computerspieleschmiede Ascaron musste am Tag des 10jährigen Firmenjubiläums einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens stellen.

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Von
  • David Adamczewski

Die Gütersloher Firma Ascaron, die sich mit Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Computer- und Konsolenspielen befasst, musste am 31. August 2001 beim Amtsgericht Bielefeld einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens stellen. "Der Insolvenzantrag wurde aufgrund der drohenden Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens gestellt", heißt es in einer offiziellen Mitteilung von Ascaron. Zudem handle es sich hierbei um eine kaufmännische Vorsichtsmaßnahme zur Sicherung der Arbeitsplätze. Ascaron beschäftigt derzeit 80 Mitarbeiter. Am Tag des Insolvenzantrags konnte die Firma zugleich auf ihr zehnjähriges Bestehen zurückblicken – ein wenig freudvolles Firmenjubiläum.

Nach Informationen von Ascaron habe man es nicht mehr geschafft, bei Banken die notwendige Kreditsicherheit vorzuzeigen. Software, die sich noch in der Entwicklung befindet, werde von Banken nicht als Sicherheit angesehen. Trotzdem kommt dieser Schritt für viele Fans der Ascaron-Spiele überraschend. Die Fußball-Aktions- und Managementsimulationen der Anstoss-Reihe und erfolgreiche Wirtschaftsspiele wie der Patrizier, Patrizier II oder auch Hanse haben sich ebenso Freunde gemacht wie das Fernfahrerspiel King of the Road. Erst kürzlich war es der Geschäftsführung gelungen, wichtige Vertriebsverträge für die Märkte in den USA, Japan, Südkorea und China zu unterzeichnen – nach Darstellung von Ascaron jedoch nicht mehr rechtzeitig.

Derzeit scheinen es Spieleentwickler weltweit schwer zu haben, die eigenen Kosten zu decken oder den Ansprüchen der Vertriebspartner gerecht zu werden. Ein weiteres Beispiel dafür sind Dynamix und Sega: Während sich Sega durch einen umfangreichen Stellenabbau und eine Neuausrichtung des Unternehmens vor einem finanziellen Kollaps retten konnte, wurde Dynamix von Firmenmutter Sierra überraschend geschlossen. Sierra selbst hat eine Verkleinerung durchgemacht. (daa)