The Division 2 angespielt: Loot-Shooter XXL

The Division 2 von Ubisoft setzt auf den bewährten Mix aus Deckungsshooter und Sammelsucht. Experimente dürfen die Spieler nicht erwarten.

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The Division 2 angespielt: Loot-Shooter XXL

(Bild: Ubisoft)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Andreas MĂĽller
Inhaltsverzeichnis

The Division war einer der größten finanziellen Hits in der Geschichte von Ubisoft. Diese Tatsache soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Loot-Shooter am Anfang einige Probleme hatte: zu wenig Abwechslung und ein enttäuschendes Endgame. The Division 2 will vieles besser machen und überzeugt zumindest in unserer Angespielt-Runde mit kurzweiliger Loot-Action.

Das Spiel beginnt ein paar Monate nach den Ereignissen des ersten Teils und verschlägt die Spieler nach Washington D. C. Noch immer herrscht Chaos, weil eine geheimnisvolle Pockenepidemie weite Teile der Bevölkerung ausgelöscht hat. Wirtschaft und Gesetz sind zusammengebrochen und in den Straßen der Hauptstadt regiert das Recht des Stärkeren, weil gewalttätige Banden um die Vorherrschaft kämpfen. Wie schon im Vorgänger schlüpfen die Spieler in die Rolle eines Agenten der Division, einer Art staatlichen Schattenarmee, die für Recht und Ordnung sorgen will.

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Kenner des ersten Teils werden auf den ersten Blick kaum Veränderungen erkennen: Die Spieler rennen alleine oder bis zu viert von einer Mission zur Nächsten, ballern alles ab, sacken die Beute ein und basteln an Ihrer Ausrüstung. Wer will, kann sich in so genannten Dark Zones mit anderen Spielern duellieren, um mit besonders wertvollen Waffen oder Gadgets belohnt zu werden. Es gibt zwar so etwas wie eine Story, aber wie im ersten Teil dient sie nur dazu, Missionen aneinanderzureihen. Spektakuläre Cutscenes oder spannende Storywendungen suchen die Spieler vergeblich. Das ist schade, weil die Entwickler ein hochbrisantes politisches Szenario entwerfen, das in dieser Form aber nur ein oberflächlicher Abenteuerspielplatz für Hobby-Soldaten ist.

Dafür haben die Entwickler ordentlich am Spiel gefeilt und einige nützliche Änderungen eingebaut. Der Ausbau der Basis erfolgt jetzt automatisch als Belohnung für erfolgreiche Missionen, Experten schalten Werkbänke oder Kopfgeldmissionen frei und in den sogenannten Projekten müssen bestimmte Missionsziele erfüllt werden, um an Erfahrungspunkte oder Blaupausen für Waffen und Rüstungen zu kommen. Daneben schalten die Spieler nützliche Helfer frei: Drohnen bringen zum Beispiel eine neue, taktische Note ins Spiel. Dieses Upgrade ist auch nötig, denn die Gegner sind cleverer geworden und haben Rüstungen. Ähnlich wie in Anthem können die Spieler aber ihre Schwachstellen ausnutzen.

Leerlauf gibt es kaum. Ständig sind die Spieler auf Achse, hetzen von einer Story- oder Nebenmission zur nächsten, nehmen Stützpunkte ein, befreien Zivilisten vor der Hinrichtung, beschützen einen Nahrungskonvoi oder sammeln Technik-Upgrades, die im ganzen Spiel versteckt sind. Diese Fülle an Aufträgen kann aber nicht überdecken, dass sich die einzelnen Missionen immer gleich spielen: ankommen, Deckung suchen, Gegner erledigen und ab in die nächste Arena. Nach einer erfolgreichen Mission regnet es neue Ausrüstung oder Erfahrungspunkte, mit denen die Spieler beispielsweise mehr Lebenspunkte bekommen.

The Division 2 angespielt (5 Bilder)

Back in Action: Die Fans des ersten Teils werden sich im verseuchten Washington von The Division 2 sofort zurechtfinden.
(Bild: heise online)

Recht schnell kommt es auch hier zum typischen Ubisoft-Effekt, der die Weltkarte mit einer Unmenge an Symbolen übersät, die den Überblick erschweren. Geblieben ist auch das umständliche User-Interface, in dem sich die Spieler von einer Tabelle durch die nächste klicken. Dieses Mikromanagement erweckt den Anschein von Komplexität, die das Spiel aber gar nicht hat und schon gar nicht braucht: The Division 2 ist ein guter, zugänglicher Loot-Shooter, der den Vorgänger um ein paar nützliche Spielelemente erweitert.

The Division 2 legt zumindest in den ersten Spielstunden die Messlatte für die Konkurrenz ein ganzes Stück höher: Kein anderer Loot-Shooter bietet so viel Inhalt. Besonders im Vergleich zum blutleeren Anthem lässt das Agentenabenteuer die Muskeln spielen und verwöhnt die Spieler mit zahlreichen Missionen und Aufgaben. Allerdings wiederholen sich auch hier schnell die Aufgaben, was für einen etwas eintönigen Spielverlauf sorgt. Das liegt auch an der enttäuschenden Story, die ihr brisantes politisches Szenario sträflich vernachlässigt. Man darf gespannt sein, was sich die Entwickler für das Endgame aufgehoben haben. Erst dort entscheidet sich, ob The Division 2 nur ein kurzweiliger Action-Snack ist oder die Spieler für Monate an den Bildschirmen fesseln kann.

Tom Clancy’s The Division 2 (ab 9,99 €)erscheint am 15. März für Windows, PS4 und Xbox One. USK ab 18. Für unseren Artikel haben wir haben wir ein paar Stunden die Windows-Version gespielt.
(dahe)