US-Forscher wollen Gehirnerschütterungen mit Reaktion auf Sprache diagnostizieren

Eine Gehirnerschütterung beeinträchtigt die Fähigkeit zur Verarbeitung akustischer Signale. Auf Grundlage dieser Annahme haben Forscher eine neue Diagnosemethode entwickelt.

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US-Forscher wollen Gehirnerschütterungen mit Reaktion auf Sprache diagnostizieren
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Forscher an der Northwestern University in den USA haben einen Test entwickelt, bei dem die Reaktion des Hirns auf akustische Signale erfasst wird, um Gehirnerschütterungen präziser zu diagnostizieren. Tatsächlich gelang es auf diese Weise, bei 18 von 20 Kindern korrekt zu erkennen, dass sie in den 5 bis 56 Tagen zuvor eine Gehirnerschütterung erlitten hatten. Das berichtet Technology Review online in "Akustisch erschüttert".

Wissenschaftler glauben, eine Erschütterung könnte das Aufnehmen und Verarbeiten von Sprache im Gehirn stören. Unter der Führung von Nina Kraus, Professorin und Leiterin des Auditory Neuroscience Laboratory, entwickelte die Gruppe deshalb einen Test zur Messung der im Hirn erzeugten elektrischen Signale. Die Forscher platzierten drei Elektroden auf der Kopfhaut der Kinder und spielten ihnen einige Minuten lang unterschiedliche Sprachlaute vor, um ihre Fähigkeit abzuschätzen, Sprache zu verstehen und zwischen bestimmten Lauten zu unterscheiden.

Wie sich dabei zeigte, waren die neuronalen Reaktionen von Kindern mit einer Gehirnerschütterung anders als bei nicht betroffenen: Kinder mit Gehirnerschütterung reagierten weniger deutlich auf die Tonhöhe der aufgezeichneten Laute als die Kontrollgruppe. Eine Schwäche der Studie war allerdings, dass sie die Grundfähigkeit zur Verarbeitung von akustischen Signalen bei den Teilnehmern nicht berücksichtigte, sagt Marc Nuwer, Neurophysiologe und Neurologieprofessor an der School of Medicine der University of California in Los Angeles.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)