Warner Music muss drastischen Gewinneinbruch hinnehmen

Während die Erlöse gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 11 Prozent auf 928 Millionen US-Dollar zurückgingen, sackte der Nettogewinn der Warner Music Group um 74 Prozent auf 18 Millionen US-Dollar ab.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der US-amerikanische Musikkonzern Warner Music Group (WMG) hat im ersten Quartal des laufenden Fiskaljahres (Ende: 30. September) bei niedrigeren Umsätzen einen drastischen Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Während die Erlöse gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 11 Prozent auf 928 Millionen US-Dollar zurückgingen, sackte der Nettogewinn um 74 Prozent auf 18 Millionen US-Dollar oder 12 Cent je Aktie ab. Analysten hatten einen Gewinn von 24 Cent je Aktie erwartet. Der Überschuss aus dem operativen Geschäft sank um 31 Prozent auf 140 Millionen US-Dollar.

Die Rückgänge erklärte das Unternehmen mit schwachen Absatzzahlen im Geschäft mit physischen Datenträgern sowie einem sehr starken Vorjahresquartal. Waren im Recording-Geschäft damals Madonna, James Blunt und Green Day die Zugpferde, standen diesmal Eric Clapton, Luis Miguel, Josh Groban und My Chemical Romance in vorderster Reihe. Einen deutlichen Anstieg (plus 45 Prozent) verzeichnete das Download-Geschäft (etwa über iTunes), das mit 100 Millionen US-Dollar rund 11 Prozent zum WMG-Gesamtumsatz beitrug.

Eine Absage erteilte Warner Music unterdessen den Vorschlägen von Apple-Chef Steve Jobs, im digitalen Musikgeschäft künftig keine DRM-Systeme mehr einzusetzen. Jobs ist der Meinung, die Musikindustrie könnte deutlich mehr Geld einnehmen, wenn sie auf elektronische Kopiersperren und einschränkende Nutzungsbedingungen verzichtet. Eine Abkehr vom Digital Rights Management im Download-Bereich komme für sein Unternehmen nicht infrage, erklärte Warner-Music-CEO Edgar Bronfman. Die Begründung des Apple-Chefs sei "unlogisch und wertlos". Andere hatten den DRM-Vorstoß Jobs' zuvor als "scheinheilig" abgetan. (pmz)