Wochenrückblick Replay: iPhone-Drosselung, E-Auto-Partikelfilter, Multifunktionstrojaner

Ein echtes Multitalent unter den Android-Trojanern, eine wenig durchdachte Werbeaktion und eine Telepolis-Meldung über Renten haben es in dieser Woche in die Top Five der meistgelesenen Meldungen auf heise online geschafft.

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Wochenrückblick Replay: iPhone-Drosselung, E-Auto-Partikelfilter, Multifunktionstrojaner
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Eine neue Betriebssystemversion: Neue Funktionen, im Idealfall ein schnelleres System – oder? Bei iOS scheinen sich allerdings bestimmte Updates negativ auf die Systemperformance auszuwirken. Das berichtet der Entwickler des Benchmarking-Tools Geekbench John Poole, der seine Datenbank mit Ergebnissen vieler Geräte ausgewertet hat.

Seine Analyse: Apple lässt iOS bei schwachem Akku die Leistung heimlich drosseln, obwohl der Energiesparmodus nicht aktiv ist. Für Nutzer sei nicht ersichtlich, dass iOS das iPhone aufgrund eines alten Akkus ausbremst und ein Tausch der Batterie ausreichen könne, um wieder ein schnelles Gerät zu erhalten.

Auch Elektroautos sondern über Reifen-, Brems- und Straßenabrieb Feinstaub ab. Die Post will nichtsdestotrotz erreichen, dass ihre elektrisch betriebenen Streetscooter emissionsfrei unterwegs sind. Der Filter wird am Unterboden in Höhe der Hinterachse eingebaut, wo sich die höchste Feinstaubkonzentration in der Fahrzeugumgebung befindet.

Der Filter saugt Umgebungsluft an, auch wenn er steht. Durch seine Funktionsweise erwischt er nicht alle Partikel, die der Streetscooter selbst emittiert. Weil er aber auch externe Partikel mitfiltert, sollen Streetscooter insgesamt emissionsneutral unterwegs sein.

Der Streetscooter der Deutschen Post (17 Bilder)

Der Streetscooter Work hat eine Spitzenleistung von 48 kW und eine Dauerleistung von 38 kW. Die Reichweite beträgt 80 km.
(Bild: Deutsche Post DHL)

Da haut Mozilla – endlich – wieder eine brauchbare Version seines Browsers Firefox raus, um nur kurz danach das neue Vertrauen gleich wieder mit Füßen zu treten. So wurde Nutzern völlig ohne Not ein Add-on untergeschoben, das Werbung für die Serie Mr. Robot macht. "WTF, Mozilla?", meint heise-online-Autor Torsten Kleinz.

Die Sicherheitsforscher von Kaspersky warnen vor einem neuen Trojaner, der sich als wahres Multitalent entpuppt. Loapi schürft beispielsweise Kryptowährung, nervt mit Werbeeinblendungen und außerdem noch führt DDoS-Attacken aus. Außerdem zapft er das SMS-Modul an, um Nachrichten zu versenden und mit den Command-and-Control-Servern zu kommunizieren.

Die Aktivitäten von Loapi forderten Kasperskys Test-Smartphone so stark, dass sich nach zwei Tagen der Akku wölbte.

(Bild: Kaspersky)

Über das Web-Modul soll Loapi via WAP-Billing und das Versenden von Bestätigungs-SMS Abos abschließen können. Auch die Installation von weiteren Apps ist möglich. Als wäre das nicht schon ärgerlich genug: Die dauerhaft anliegende CPU-Last führte bei Kasperskys Testgerät innerhalb von zwei Tagen dazu, dass sich der Akku des Gerätes wölbte und die Hülle des Telefons verformte.

Eine Premiere! Erstmals schafft es eine Telepolis-Meldung in die Top Five von Replay. Peter Mühlbauer vergleicht in seinem Beitrag das deutsche mit dem österreichischen Rentensystem: "Warum bekommen Österreicher fast 60 Prozent mehr Rente?"

A propos Österreich: Dort ist am Montag Sebastian Kurz als neuer Bundeskanzler vereidigt worden. Seine schwarz-blaue Regierung will die (Internet-) Überwachung deutlich ausbauen. Gesichtserkennung, Big-Data-Analysen, Drohnen und Quick Freeze sollen bei der Verbrechensbekämpfung helfen. Lücken bei der Internetüberwachung sollen geschlossen, eindeutige IP-Adressen verwendet werden.

Der Europäische Gerichtshofs (EuGH) entschied, dass Uber nicht ein "Dienst der Informationsgesellschaft" ist, wie Uber es gerne hätte, sondern als eine "Verkehrsdienstleistung" einzustufen ist. Die EU-Staaten können Uber damit dazu verpflichten, eine Genehmigung einzuholen und sich an die gleichen Bedingungen zu halten, wie andere Taxi-Unternehmen.

Bright (18 Bilder)

Officer Nick Jacoby (Joel Edgerton) wollte schon immer Polizist werden.
(Bild: Netflix)

100 Millionen US-Dollar soll Netflix in den Film "Bright" gesteckt haben. Will Smith geht in dieser Mischung aus Cop- und Fantasy-Film mit einem Ork auf Verbrecherjagd. Unser Filmreporter Volker Briegleb findet diese gewagte Mischung nicht immer ganz gelungen. Trotzdem mache der Film Spaß – und Appetit auf mehr.

In der nächsten Woche fällt das reguläre Replay aus. Dafür veröffentlichen wir am 27. und am 30. zwei Replay-Jahresrückblicke mit den meistgelesenen und -diskutierten Meldungen aus 2017. Das WWWW an Silvester schließlich stellt eine Auswahl der unserer Meinung nach meistunterschätzten News des Jahres vor – Nachrichten, die mehr Leser verdient hätten. (jo)