Zwei Milliarden Euro: Bundesregierung legt Corona-Hilfe für Startups auf

Auch Start-ups sind von der Coronakrise bedroht: Die Bundesregierung will bei Finanzierungsrunden deshalb mit einem Milliardenprogramm aushelfen.

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Zwei Milliarden Euro: Bundesregierung legt Corona-Hilfe für Startups auf

(Bild: fotoinfot/Shutterstock.com)

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Die Bundesregierung will Start-ups über Finanzierungsengpässe in der Coronakrise hinweghelfen. Dafür sollen insgesamt zwei Milliarden Euro bereitgestellt werden. Diese sollen aber nicht unmittelbar an die jungen Firmen fließen, sondern öffentlichen Investoren wie der KfW Capital und dem Europäischen Investitionsfonds als zusätzliche Mittel bereitstehen. Geplante Finanzierungsrunden mit privaten Geldgebern könnten so kofinanziert und vor dem Platzen bewahrt werden.

"Für diese jungen innovativen Unternehmen passen klassische Kreditinstrumente häufig nicht. Daher bieten wir ein maßgeschneidertes Unterstützungspaket an", erklärte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). Das Hilfsprogramm solle möglichst schon ab April umgesetzt werden, sagte Thomas Jarzombek, Startup-Beauftragter der Bundesregierung, im Gespräch mit dem Fachdienst Gründerszene. Ziel der geplanten Finanzspritze seien Start-ups und Technologie-orientierte Mittelständler, die Eigenkapital aufgenommen haben. Genauere Prüfmechanismen, in welche Firmen das Geld fließen soll, müssten laut Jarzombek noch geklärt werden.

Zuvor hatte der Bundesverband Deutsche Start-ups Alarm geschlagen, dass die Coronakrise zu einem Start-up-Sterben in Deutschland führen könnte. Laut einer Umfrage des Verbands seien neun von zehn Start-ups negativ von wirtschaftlichen Folgen der Krise betroffen – 70 Prozent fürchteten um die eigene Existenz. Verbandspräsident Christian Miele hatte staatliche Liquiditätshilfen gefordert.

Bereits im vergangenen November hatte die Bundesregierung ein zehn Milliarden Euro schweres Startup-Förderprogramm namens Zukunftsfonds beschlossen, das aber noch ausgestaltet werden muss. Damit will die Regierung auf den Mangel an hiesigen Risikokapitalgebern reagieren – das Feld wird vor allem von internationalen Investoren dominiert. Ob die jetzigen Maßnahmen bereits als erste Tranche gelten oder unabhängig davon sind, das sei Thomas Jarzombek zufolge noch nicht geklärt. Der Zukunftsfonds solle im dritten Quartal des Jahres auf den Weg gebracht werden.

Abgesehen von dem neuen Programm können Start-ups und Gründer in Deutschland auch weitere Staatshilfen wie Kurzarbeitergeld, Steuerstundungen und ähnliches in Anspruch nehmen. Einen Überblick über alle Möglichkeiten der Liquiditätsabsicherung bietet der Digitalverband Bitkom auf einer eigens eingerichteten Website. (axk)