Ubuntu-Initiator strebt engere Zusammenarbeit mit Kubuntu-Entwicklern an

Mark Shuttleworth, Initiator von Ubuntu-Linux, betrachtet den LinuxTag in Wiesbaden als ideale Gelegenheit für einen direkten Austausch mit den Entwicklern der Kubuntu- und KDE-Projekte.

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In einer Mail an die kubuntu-devel-Mailingliste ruft Mark Shuttleworth, der Mann hinter Ubuntu-Linux, die Kubuntu- und die KDE-Gemeinde zu einer engeren Zusammenarbeit mit Ubuntu auf. Dazu lädt er die Entwickler der beiden Projekte zum Gespräch auf dem diesjährigen LinuxTag in Wiesbaden ein, um gemeinsam die Zielrichtung und die Zukunft der KDE-basierten Ubuntu-Version zu definieren. Nach der Meinung des Ubuntu-Finanziers könne das Kubuntu-Projekt ein herausragendes Beispiel für KDE in action darstellen. Shuttleworth lobt die KDE-Community und bestätigt die wichtige Rolle, die das K Desktop Environment auf dem Linux-Desktop spielt. Ubuntu selbst setzt auf die alternative Arbeitsumgebung Gnome als Standard-Desktop.

Offensichtlich möchte Shuttleworth mehr Struktur in das Kubuntu-Projekt bringen. In einer offenen Diskussion will er zu der Nominierung eines Führungsteams für Kubuntu kommen. Dieses soll die technische Verantwortung für den Desktop tragen. Auch bei Aspekten wie Dokumentation und Übersetzung, Artwork, Marketing und Vertrieb sowie Qualitätssicherung möchte er die Koordination in die Hände kleiner Teams legen. Genug Unterstützung aus der KDE-Community vorausgesetzt, sieht Shuttleworth den Release-Zyklus von Kubuntu in Zukunft mehr an den von KDE angeglichen. Gleichwohl hofft er auch auf einen regelmäßigeren Release-Zyklus des KDE-Desktops, sodass beide Projekte noch besser aufeinander abgestimmt werden können.

Aktuell steht in der Person von Jonathan Riddell ein Kubuntu-Entwickler auf der Gehaltsliste von Canonical, dem Unternehmen hinter Ubuntu und Kubuntu. Das Projekt wird weitgehend von der Community getragen. Die Betreiber der deutschen Kubuntu-Website hatten diesen Monat eine Protestwoche eingelegt und ihre Seiten für einige Tage vom Netz genommen. Der Grund: die angeblich mangelnde Unterstützung von Seiten Canonicals. Dem widersprach jedoch Entwickler Riddell in einer Kubuntu-Mailingiste. Der Streit sei auf persönliche Animositäten zurückzuführen.

Wie bei Ubuntu soll das nächste Release von Kubuntu im Juni erscheinen. Auf den Seiten des Projekts steht die Beta-Version von Kubuntu 6.06 LTS zum Download bereit. (akl)