Bösartiges "USB"-Netzteil

Bei Netzteilen mit USB-Anschlüssen ist Vorsicht geboten. Achten Sie vor der Verwendung eines unbekannten Netzteils immer auf das Typenschild.

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Bei Netzteilen mit USB-Anschlüssen ist Vorsicht geboten: Schauen Sie vor der Verwendung eines unbekannten Netzteils sicherheitshalber aufs Typenschild. Ein c’t-Leser schickte uns das unten abgebildete Exemplar mit zwei USB-A-Buchsen zu, die anders als erwartet nicht etwa die übliche Spannung von 5 Volt liefern, sondern 12 Volt. Das führt bei vielen Geräten, die für 5 Volt ausgelegt sind, zu Defekten; beim Laden von unzureichend geschützten Geräten mit Lithium-Ionen-Akkus drohen sogar Überhitzung und Explosion.

Auch bei manchen USB-Netzteilen mit Schnellladefunktion drohen teure Schäden, nämlich wenn Ausgangsbuchsen schlicht parallel geschaltet sind. Die Spezifikationen USB-C Power Delivery (USB-PD) und Qualcomm Quick Charge (QC) sehen etwa Ladespannungen von bis zu 20 Volt vor. Höhere Spannungen als 5 Volt werden dabei zwar in einem sicheren Verfahren zwischen Netzteil und angeschlossenem (Mobil-)Gerät ausgehandelt. Das schützt jedoch parallel angeschlossene Geräte nicht, die höchstens 5 Volt vertragen.

USB-Netzteile mit mehreren Ausgangsbuchsen und Schnellladefunktionen benötigen folglich intern mehrere separat geregelte Spannungsschienen. Bei manchen ist deshalb etwa die Schnellladebuchse farblich besonders hervorgehoben. Wie das Netzteil intern aufgebaut ist, bleibt ohne Datenblatt jedoch unklar. Bei billigen No-Name-Ladegeräten sollten Sie vorsichtig sein. Mit USB-Messgeräten, die auch die höheren USB-PD- oder QC-Spannungspegel vertragen, kann man die Ausgänge von USB-Netzteilen überprüfen.

Dieses vermeintliche USB-Netzteil hat zwar USB-A-Buchsen, liefert darüber aber 12 statt 5 Volt, was angeschlossene Geräte beschädigen kann.

(ciw)