FAQ: Antworten auf die wichtigsten Fragen zu Smart TVs

Nach unserem Schwerpunkt zu Smart TVs erreichten uns etliche Fragen, unter anderem zum Startbildschirm, zur Auflösung, zum Energiesparen und Co.

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(Bild: Everton Eifert/Shutterstock.com)

Lesezeit: 8 Min.
Inhaltsverzeichnis

Smart TVs bieten viele Features an, da kann man schon mal den Überblick verlieren. Wir haben die wichtigsten Fragen beantwortet und für Sie zusammengefasst.

An meinem Samsung-Fernseher drängen sich zuweilen die Samsung-eigenen TV-Plus-Channels in den Vordergrund beziehungsweise in die TV-Senderliste. Kann ich den Kanal auch rauswerfen?

Ja, das geht zumindest an neueren Samsung-Fernsehern recht problemlos. Gehen Sie dazu auf das TV-Plus-Icon und drücken Sie länger die OK-Taste auf der Fernbedienung (Mitte des Auswahlrädchens). In dem dann erscheinenden Overlay können Sie das TV-Plus-Icon vom Startbildschirm löschen.

Um auch die Sender zu entfernen, drücken Sie länger die Programmwippe auf der Smart Remote, wählen in der Senderübersicht links "Samsung TV Plus" aus und gehen ganz unten im Fenster auf "Sender bearbeiten". Im folgenden Menü wählen Sie über die Checkbox rechts oben alle TV-Plus-Sender aus und löschen diese mit einem Klick auf Entfernen; speichern nicht vergessen. Der TV-Plus-Dienst ist damit für Sie nicht mehr sichtbar. Er kann aber jederzeit im selben Menü mit einem Klick wiederhergestellt werden, falls Sie doch einmal die werbefinanzierten Sender schauen möchten.

Auch LG hat einen solchen FAST-Dienst (Free Ad-Supported TV). Die LG-Channels lassen sich allerdings nur aus dem sichtbaren Teil des Startbildschirms an die Seite schieben, aber nicht komplett verbannen. Immerhin mogeln sie sich nicht ungefragt in die TV-Senderliste.

Im Menü zur Senderkonfiguration können Sie Samsungs werbefinanzierte TV-Plus-Programme vom Fernseher verbannen.

Mit Energiekostenmessgeräten wie dem LogiLink EM0003 v.2 für 12 Euro können Sie die Leistungsaufnahme Ihres TVs im Standby sehr leicht überprüfen.

Ich möchte meinen Fernseher mit einer schaltbaren Steckerleiste komplett vom Stromnetz trennen, wenn ich ihn nicht benutze. Spricht etwas dagegen?

Bei OLED-TVs müssen Sie beachten, dass nach einigen Betriebsstunden nach dem Ausschalten sogenannte Reinigungszyklen anlaufen. In denen erkennt das Gerät die stärker belasteten Stellen und bügelt eventuelle Folgen durch geeignete Maßnahmen aus. Wenn Sie diese regelmäßigen Kontrollzyklen verhindern, verlieren Sie die Garantie auf das organische Display. Deshalb sollten Sie OLED-TVs nach dem Ausschalten unbedingt noch einige Zeit an der Stromversorgung belassen.

Bei LCD-TVs spricht grundsätzlich nichts gegen die harte Trennung, aber so richtig viel sparen können Sie auf diese Weise meist nicht. Dafür verzichten Sie auf einigen Komfort, weil der Fernseher nach dem Wiedereinschalten länger bootet. Außerdem können Sie ein Vielfaches an Energie sparen, indem Sie stattdessen die Bildhelligkeit reduzieren. Eine Beispielrechnung: Aktuelle Fernseher benötigen im Standby normalerweise maximal 0,5 Watt. Wenn Sie das TV täglich vier Stunden benutzen, kosten die verbliebenen 20 Stunden Standby gerade mal einen Euro pro Jahr (20 h × 0,5 W × 365) / 1000 × 0,30 €). Reduzieren Sie dagegen die Bildschirmleuchtdichte um 20 Prozent, sinkt auch die Leistungsaufnahme eines TVs um etwa 20 Prozent. Bei einem 65-Zöller, dessen Leistungsaufnahme Sie auf diese Weise um 20 Watt senken, sparen Sie bei vier Stunden Betrieb pro Tag jährlich fast 9 Euro.

Allerdings sollten Sie prüfen, ob etwaige Funktionen wie "Wake on LAN" oder eine Sprachsteuerung aktiv sind. Diese erhöhen den Standby-Verbrauch und verlängern die Zeit, bis das Gerät richtig einschläft. Sie können bei Ihrem Gerät leicht selbst prüfen, wie es sich verhält, indem Sie kleine Energiemessadapter zwischen Steckdose und Stecker schalten. Die kosten etwa 10 Euro und eignen sich auch zur Kontrolle anderer Geräte im Haus.

Zwar passt auf ein 8K-TV deutlich mehr vom Bild, doch die aktuellen Geräte müssen mangels echter 8K-Inhalte niedrigere Auflösungen hochskalieren, weshalb man in der Praxis nicht mehr sieht als am 4K-TVs. Die gesamte Übertragungselektronik ist auf 2K- und 4K-Signale optimiert.

Derzeit gibt es recht günstig 8K-TVs mit Mini-LEDs und Local Dimming. Lohnt sich der Kauf?

Nein, nach unserer Einschätzung lohnen sich die mit 7680 × 4320 Pixeln extrem hochauflösenden TV-Displays derzeit nur für sehr spezielle Einsatzzwecke. Wenn Sie zum Beispiel am großen Display vor allem Fotos anschauen möchten und der USB-Medienplayer 8K unterstützt, könnten Sie von der vierfachen Displayauflösung profitieren.

Die Streamingdienste übermitteln dagegen derzeit maximal 4K-Signale (von ganz wenigen Inhalten wie der Neufassung von "Das Boot" abgesehen) und die meisten TV-Sender nicht mal das. Deshalb müssen die Fernseher die eingehenden Signale auf ihre höhere Displayauflösung umrechnen. Das gelingt ihnen zwar ganz gut, aber zaubern können die Prozessoren in den TVs auch nicht. Deshalb wird die Darstellung nicht schärfer als am deutlich preiswerteren 4K-TV.

Bei TVs mit Diagonalen unter 75 Zoll lohnt sich 8K gar nicht, denn schon an den 75-Zöller muss man dichter als 1,50 Meter heranrücken, um überhaupt einen Unterschied zum gleich großen 4K-TV zu erkennen.

Mein Vater hört sehr schlecht, meine Mutter noch ganz gut. Wenn die beiden zusammen Fernsehen gucken, müssen sie sich auf eine mittlere Lautstärke einigen, was nicht optimal ist. Gibt es Fernseher, bei denen man den Ton eines Kopfhörers unabhängig von der Lautstärke der TV-Lautsprecher regeln kann?

Ja, das geht unseres Wissens mindestens bei den Fernsehgeräten von Samsung und LG. Bei Samsung finden Sie die Einstellungen zur unterschiedlichen Lautstärkeregelung für Lautsprecher und Bluetooth-Kopfhörer im System-Untermenü unter Barrierefreiheit/Mehrfachaudioausgabe.

Bei LG kann man den Ton über die eingebauten Lautsprecher ausgeben und parallel an Bluetooth-Kopfhörer oder ein per Audio-Rückkanal (HDMI ARC) angeschlossenes Empfangsgerät übertragen. Für HDMI ARC empfiehlt LG, den Sender einer Hörhilfe zu verwenden, testen konnten wir das bisher noch nicht. Die Einstellungen finden sich unter dem Punkt Barrierefreiheit/TV-Tonmodus/Allgemein.

Ich schaue abends ab und an alte Kinofilme. Dabei fällt mir auf, dass die Bilder oft zu dunkel sind beziehungsweise sich in dunklen Bildpartien keine Zeichnung mehr findet. In heller Umgebung sieht die Darstellung dagegen besser aus. Woran liegt das und kann ich etwas dagegen tun?

In dunkler Umgebung fällt es stärker auf, wenn dunkle Bildbereiche absaufen, sich unser Auge dort besser auf die dunklen Stellen adaptiert. Für Kinoabende empfehlen wir den Filmmaker-Modus bei LG, Samsung, Philips, Panasonic & Co.; bei Sony empfiehlt sich das Anwender-Preset.

Eine ungünstige Wiedergabe im Dunklen könnte auch am Helligkeitssensor des TVs liegen. Der erfasst das Umgebungslicht im Raum und dunkelt den Bildschirm passend zur Umgebung automatisch ab. Wenn er dabei zu rabiat vorgeht, werden dunkle Stellen im Bild schwarz. Bessere TVs reduzieren nicht nur die Schirmleuchtdichte, sondern korrigieren zugleich die Gammakurve, um die dunklen Stellen wieder herauszuarbeiten.

Bei einigen Geräten lässt sich der Level festlegen, bis zu dem das TV die Schirmhelligkeit automatisch absenken darf, und man kann die Anpassung der Gammakurve an- oder ausschalten – je nachdem, was das bessere Ergebnis liefert. Das hat den Vorteil, dass Sie dank Umgebungslichtsensor tagsüber weiterhin Energie sparen, das Bild aber abends trotz eingeschaltetem Sensor sehenswert bleibt.

Bietet Ihr Gerät keine Minimalhelligkeit, können Sie den Umgebungslichtsensor des TVs deaktivieren und die Schirmleuchtdichte in dunkler Umgebung selbst anpassen. Die Sensoreinstellungen lassen sich üblicherweise in den allgemeinen Einstellungen zum Energiesparen oder in den erweiterten Bildmenüs modifizieren.

Samsung, Philips und LG haben eine vermeintliche Energiespareinstellung integriert, die die Schirmleuchtdichte reduziert, wenn ein Video läuft. Diese unsinnige Maßnahme könnte den Kinogenuss ebenfalls beeinträchtigen. Man findet sie bei Samsung im Menü unter Allgemein und "Datenschutz/Energiesparen/Bewegungsgesteuerte Beleuchtung". Bei LG heißt die Funktion "Automatische Helligkeitseinstellung" und verbirgt sich im Bildmenü unter "Erweit. Helligkeit/Helligkeit". Philips versteckt die Bewegungsgesteuerte Beleuchtung in den erweiterten Bildeinstellungen unter Kontrast/Lichtverstärkung.

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