Geld verdienen mit Bildagenturen

Viele Amateure träumen davon, mit ihren Fotos Geld zu verdienen. Eine professionelle Vermarktung und einen guten Verkauf von Bildern versprechen Macrostock- und Microstock-Agenturen. Unser Marktreport gibt praxisnahe Einblicke in das harte Geschäft mit Fotos und liefert Insider-Informationen über Chancen und Risiken.

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Lesezeit: 30 Min.
Von
  • Ralf Haselle
Inhaltsverzeichnis

An diesen Märztag im Spätwinter 2014 wird die internationale Fotoszene noch lange zurückdenken. „Für mich war das ein Beleg dafür, dass sich der Bildermarkt zunehmend zum Negativen verändert hat“, sagt etwa der Berliner Pressefotograf Hans-Christian Plambeck. Und Peter Bitzer, geschäftsführender Gesellschafter der Kölner Fotoagentur laif, ergänzt: „Dieser 5. März hat zumindest psychologisch noch einmal manches verändert.“ Was war geschehen?

In einem Interview mit dem „British Journal of Photography“ hatte Craig Peters, damals noch Vize-Präsident der Entwicklungsabteilung von Getty Images, angekündigt, dass der amerikanische Bilder-Riese fortan 35 Millionen Fotos aus den eigenen Archiven kostenlos zur Verfügung stellen wolle. Voraussetzung, so Peters, sei lediglich, dass die Bilder nicht kommerziell genutzt und auf den jeweiligen Websites mit einem sogenannten Embedded-Link eingebunden würden. Was bei Millionen von Bloggern und Webseiten-Betreibern einen Freudenschrei ausgelöst haben mag, war für die meisten professionellen Fotografen ein Schock. Immerhin betraf die Ankündigung fast die Hälfte aller Getty-Aufnahmen - tagesaktuelle Fotos der Agentur AFP, Bilder aus den Archiven der legendären Picture Post und selbst Ikonen, wie etwa die Aufnahme von Willy Brandts Kniefall in Warschau. Bilder, für deren Nutzung man bis dato oft hunderte von Dollar hatte zahlen müssen, schienen plötzlich auf Ramsch-Niveau herabgestuft worden zu sein. Es war ein Dammbruch.

Man wolle mit dieser neuen Geschäftspolitik der illegalen Nutzung von Bildern entgegentreten, erklärte Peters die Entscheidung. Wenn die Bilder ohnehin schon ohne Beachtung des Copyrights im Netz kursierten, dann doch bitte schön in entsprechender Auflösung und mit passender Credit-Line. Hatte man sich in einer der größten Bildagenturen der Welt also plötzlich vom Saulus zum Paulus gewandelt? Gab es statt teurer Ware plötzlich Geschenke? Keineswegs. Was Peters verschwieg, war die Tatsache, dass sich Getty Images vorbehielt, über einen eingebetteten Code Nutzerdaten zu sammeln und Werbebotschaften zu schalten. Was als „Free Content“ daherkam, war also beileibe nicht kostenlos. Die Bildnutzung wurde fortan lediglich auf andere Weise finanziert. Vielen Bloggern und Webmastern indes schien das egal zu sein. Auf der Suche nach möglichst günstigem Füllstoff für die eigene Homepage akzeptierten sie die neue Strategie bedenkenlos.

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