Ausprobiert: NES-Gehäuse für Raspberry Pi

Das NESPi Case verleiht dem Raspberry Pi den Charme des beliebten Konsolen-Klassikers Nintendo Entertainment System, kurz NES. Dabei ist er nicht nur Gehäuse, sondern enthält außer dem Raspi noch mehr nützliche Technik.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 3 Kommentare lesen
Ein graues Gehäuse für einen Raspberry Pi in Form eines NES
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Alexander Degraf
Inhaltsverzeichnis

Die Kult-Konsole Nintendo Entertainment System, kurz NES, erfreut sich auch mehr als 30 Jahre nach ihrer Veröffentlichung einer großen Beliebtheit. Vielleicht sogar mehr denn je, wie der enorme Verkaufserfolg der Neuauflage von 2016 – NES Classic Mini – zeigt. Die Produktion der Mini-Konsole wurde allerdings trotz guter Verkaufszahlen zwischenzeitlich wieder eingestellt und soll erst im kommenden Jahr wieder zu bekommen sein. Somit ist das Classic Mini derzeit nur auf dem Gebrauchtmarkt zu entsprechend hohen Preisen zu bekommen.

Aus dem Make-Testlabor

Die Make-Redaktion probiert viel mehr aus, als ins alle zwei Monate erscheinende Heft passt. Deshalb veröffentlichen wir auf unserer Webseite in loser Folge weitere Testberichte.

Hat man ein Exemplar ergattern können, steht man vor dem nächsten Problem: die Konsole hat nur 30 integrierte Spiele mit an Bord. Es lassen sich auch keine weiteren Spiele nachinstallieren. Warum also nicht einfach einen Raspberry Pi zu einem Konsolen-Emulator umfunktionieren? Retrogaming-Systeme wie Lakka oder RetroPie machen dies ja ohne viel Konfigurationsaufwand möglich. Was dann allerdings fehlt ist das kultige graue Gehäuse des Konsolen-Klassikers. Da die Auswahl an qualitativ hochwertigen Raspi-Gehäusen im NES-Look nicht gerade üppig ist, will der Hersteller Retroflag mit seinem NESPi Case nun diese Marktlücke schließen.

Beim NESPi Case handelt es sich nicht um eine reine Plastikeinhausung für den Pi. Um den Charme des Originals zu wahren, wurden zwei der vier USB-Anschlüsse samt Netzwerkbuchse unter die Klappe verbannt. Die übrigen zwei USB-Ports sind zum Anschluss von Gamepads gedacht und sitzen an entsprechender Stelle. Erweitert wird das Ganze um einen Power- und einen Reset-Knopf. Wie beim großen Vorbild rastet der Power-Knopf ein und zeigt über eine rote LED den Ein-Zustand des Gerätes an. Besitzer des Originals werden sich noch an den mysteriösen Expansion Slot auf der Unterseite des NES erinnern. Auch beim NESPi Case gibt es an dieser Stelle einen abnehmbaren Deckel, der allerdings nur als Versteck für SD-Karten dient.

Ausprobiert: NESPi Case (5 Bilder)

Der Lieferumfang des NESPi Case

Das Case ist mit den Modellen RasPi B+, 2B und 3B kompatibel. Neben dem Gehäuse gehört ein kleiner Schraubendreher und eine englischsprachige Aufbauanleitung zum Lieferumfang. Optional kann ein 30 mm × 30 mm großer Lüfter verbaut werden, der allerdings bei der ohnehin recht moderaten Wärmeentwicklung des Rasperry Pi nicht zwingend erforderlich ist.

Der Einbau des Raspberry Pi (in unserem Fall das Modell 3B mit RetroPie) gestaltet sich denkbar einfach. Bevor die Platine im Gehäuse befestigt wird, müssen die USB- und Netzwerkstecker an den Pi angeschlossen werden. Darüber hinaus wird an den GPIO-Pins der Stecker für Power und Reset aufgesteckt. Die Ausrichtung des Steckers ist hierbei wichtig – wird dieser falsch herum angeschlossen, kann es zu Schäden am Raspi kommen. Auf der Internetseite des Herstellers gibt es hierzu ein Detailfoto, welches aber leider nicht in der mitgelieferten Anleitung enthalten ist.

Zum Gebrauch des Power-Knopfes muss allerdings noch erwähnt werden, dass dieser nicht im laufenden Betrieb betätigt werden sollte, da er keine Herunterfahr-Sequenz aktiviert, sondern lediglich den Rasperry Pi vom Stromnetz trennt. Hardware-Schäden sind zwar nicht zu befürchten, Schäden am Datensystem der SD-Karte können durch solch eine Aktion aber durchaus die Folge sein. Es ist also darauf zu achten, dass das Gerät vor dem Ausschalten ordnungsgemäß heruntergefahren wird.

Das NESPi Case von Retroflag macht insgesamt einen wertigen Eindruck. Der Einbau der Raspi-Platine ist sehr einfach und passgenau. Wer also eine hochwertige Alternative zu den aktuell erhältlichen Gehäusen im NES-Style sucht, kann hier bedenkenlos zugreifen.

  • Das Test-Gehäuse wurde uns von der Firma Sertronics zur Verfügung gestellt. Das NESPi Case ist jetzt auch im heise shop erhältlich.

(ade)