Pan, Tilt und Zoom: Kamerasteuerung übers Netzwerk

Eine PTZ-Kamerasteuerung übers Netz, aber ohne Cloud-Anbindung oder Hersteller-App? Mit einem Raspberry Pi und einem Arduino ist die Aufgabe schnell umgesetzt.

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PTZ-Kamerasteuerung

Das Gesamtsystem im Testaufbau, von links nach rechts: die schwenk- und drehbare Kamera, ihr zu Füßen der Raspberry Pi im Gehäuse, daneben ein 5-Zoll-Monitor, schließlich die Folientastatur für die Steuerung der Kamera. Die Bilder unten zeigen die Rückseite des Keypad-Containers sowie den Aufbau mit 7-Zoll-Monitor und Steuerkonsole in der Küche.

Lesezeit: 15 Min.
Von
  • Julia Wollner
Inhaltsverzeichnis

Neben Licht, Steckdosen, Heizkörperthermostaten sowie Fenster- und Türkontakten zählen auch Netzwerkkameras zur beliebten Smart-Home-Ausstattung. Viele dieser Geräte dürfte vor Kurzem der Osterhase versteckt haben. Auch mein Mann hat mir vor einiger Zeit eine Außenkamera geschenkt. Die Wahl fiel dabei auf die INSTAR IN-9010 Full-HD. Bei dieser handelt es sich um eine wetterfeste Netzwerkkamera mit PTZ-Funktion (siehe Kasten). Sie gestattet mir, meine Schildkröte in ihrem Außengehege sowohl in der Mittagspause wie während Dienst- oder Urlaubsreisen übers Internet zu beobachten.

Außerdem zeige ich den RTSP-Stream der Kamera über einen in der Küche verbauten Raspberry Pi auf einem 7-Zoll-Display an. Um das komplette Außengehege meiner Schildkröte einsehen zu können, war zur Steuerung der Kamera aber weiterhin ein Laptop oder ein Handy notwendig. Dieser unglückliche Zustand brachte mich auf die Idee, eine einfache Steuerungsmöglichkeit zu entwickeln und direkt neben dem kleinen Display zu platzieren.

Kurzinfo
  • Steuerung einer netzwerkfähigen Pan-Tilt-Zoom-Kamera über ein 4×4-Keypad und ohne Cloud
  • Kommunikation zwischen Raspberry Pi und Arduino
  • Erstellung einer udev-Regel und einer Systemd Service Unit

Checkliste

  • Zeitaufwand: 10 bis 12 Stunden für den 3D-Druck, 3 bis 4 Stunden für die Montage und Installation
  • Kosten: etwa 90 Euro
  • Programmieren: Grundkenntnisse Arduino und Raspberry Pi
  • Elektronik: Verkabeln des Keypads
  • Löten: Anlöten der LEDs und des USB-Steckers
  • 3D-Druck: Druck des Gehäuses

Material

  • Raspberry Pi 2, 3 oder 4
  • Micro-USB-Netzteil 5V, 2,5A oder 3A
  • Originaler Arduino Nano
  • 4 LEDs 3mm Durchmesser
  • Wippschalter Größe 19,4mm × 13,0mm
  • 4×4 Membrane-Keypad
  • Mini-USB-Kabel 3 Meter lang
  • Kabelverschraubung M10
  • Widerstand 330Ω
  • 4 Schrauben M3 × 8mm
  • Jumperkabel Stecker auf Buchse, etwa 15cm
  • Schrumpfschlauch
  • optional: selbstklebende Gerätefüße

Werkzeug

  • 3D-Drucker
  • Lötkolben und Zubehör
  • Heißklebepistole
  • Inbusschlüsselsatz

Nach kurzer Überlegung habe ich mich für ein 4×4 Membrane Keypad (also einen Zahlenblock mit Folientastatur) als Eingabegerät entschieden. Dieses wird über USB an den vorhandenen Raspberry Pi angeschlossen, damit dieser die Steuerungsbefehle an die Kamera versendet.

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