SATA intern und extern

Ich möchte eine externe Festplatte per SATA an meinen Rechner anschließen. Dabei bin ich über den Begriff „eSATA“ gestolpert - was ist denn der Unterschied zu „normalem“ SATA?

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Von
  • Boi Feddern

Ich möchte eine externe Festplatte per SATA an meinen Rechner anschließen. Dabei bin ich über den Begriff „eSATA“ gestolpert - was ist denn der Unterschied zu „normalem“ SATA?

Die Serial-ATA-Spezifikation sieht spezielle Kabel und Stecker für die externe Verwendung vor. Sogenannte eSATA-Kabel (external Serial ATA) sind besser gegen elektromagnetische Störungen abgeschirmt als interne Kabel und dürfen bis zu zwei Meter, also doppelt so lang sein wie diese. Das wird durch eine leichte Erhöhung der Signalspannung beim Senden und eine höhere Empfindlichkeit auf der Empfängerseite erreicht. Wie andere externe PC-Schnittstellen (USB, RS-232) ist eSATA robust gegen elektrostatische Entladungen (Electrostatic Discharge, ESD).

Die eSATA-Vorgaben erfüllen viele Hostadapter nicht, die für interne SATA-Verkabelung gedacht sind - insbesondere die in vielen PC-Mainboard-Chipsätzen integrierten. Bei aktuellen Mainboards mit eSATA-Buchsen sind diese deshalb meistens über zusätzliche PCI-Express-SATA-Chips angebunden. Unter guten Bedingungen (kürzere Kabel, wenige zusätzliche Steckverbinder, keine ESD-Störungen) funktionieren aber auch die für interne Verkabelung ausgelegten SATA-Ports mit eSATA-Geräten, sofern man einen Adapterstecker verwendet - die Stecker an eSATA-Kabeln sind nämlich anders geformt als die der internen SATA-Kabel. Um zu verhindern, dass man interne Kabel für externe Geräte verwendet, sind eSATA-Stecker nicht L-, sondern I-förmig.

Damit man Kabel nicht versehentlich herauszieht, rasten kleine Vertiefungen des eSATA-Steckers in der mit winzigen Federn versehenen eSATA-Buchse ein. Ein Metallkragen dient als Masseverbindung. Während Stecker für interne SATA-Verbindungen oft nicht einmal die von der Spezifikation vorgesehenen 50 Steckvorgänge überleben, sollen eSATA-Kopplungen für 5000 Steckzyklen ausgelegt sein.

Manchen PC-Mainboards liegen Slotbleche mit eSATA-Buchsen und Adapterkabeln für die am Mainboard-Chipsatz angebundenen internen SATA-Ports bei. Per PCI- oder PCI-Express-Steckkarte, die manche Hersteller auch im Paket mit ihren externen Festplatten verkaufen, lassen sich eSATA-Anschlüsse nachrüsten.

In der Theorie soll eSATA ähnlichen Komfort bieten wie USB und FireWire, also insbesondere das Anstecken oder Abziehen von Geräten im laufenden Betrieb (Hot-Plugging) erlauben. Das klappt bis heute leider nur mit Einschränkungen. Grundvoraussetzung ist ein Hot-Plug-fähiger Treiber; solche gibt es für fast alle eSATA-tauglichen Controller, aber nicht für alle Mainboard-Chipsätze mit SATA-Ports. Die Nvidia-Treiber für die Nforce-Chipsätze (Nforce3, 4, 500, 600, GeForce 6000, MCP430) sind beispielsweise Hot-Plug-fähig, fehlen aber noch für Windows Vista. Unter Windows XP lassen sich bei den genannten Nvidia-Chipsätzen SATA-Platten mit Ausnahme des Systemlaufwerks wie ein USB-Speicher über das Taskleisten-Symbol „Hardware sicher entfernen“ abmelden. Anscheinend gibt es aber auch noch Bugs, denn immer wieder melden c't-Leser, dass es mit der Erkennung von Platten hapert, die im laufenden Betrieb neu angeschlossen wurden.

Hot-Plugging mit SATA-Platten funktioniert in der Regel auch an den Mainboard-Chipsätzen von Intel, wenn diese im SATA-AHCI-Modus laufen (ICH6R, ICH7R, ICH8R sowie deren DH-Varianten). Intel sichert Hot-Plug-Unterstützung aber nicht ausdrücklich zu. Letztlich scheint SATA-Hot-Plugging eine Art Glücksspiel zu sein, weil das Zusammenspiel von Hardware, Betriebssystem und Treibern fehlerfrei funktionieren muss. Auch unter Linux mit einem aktuellen Kernel funktioniert das Anstecken oder Abziehen von SATA-Platten mittlerweile prinzipiell, aber nicht immer fehlerfrei. (boi) (boi)