Platinen-Bohrsystem mit Raspberry Pi und Arduino selbstgebaut
Selbstgeätzte Platinen händisch zu bohren ist oft ungenau. Das Platinen-Bohrsystem bohrt präszise von unten, unterstützt durch eine visuelle Positionierhilfe.
- Jörg Ochs
Die immer kleineren Pads und Bohrlöcher machen vor allem älteren Makern jenseits der 45 Lenze zu schaffen, die mit immer höheren Dioptrienzahlen die nachlassende Akkommodationsfähigkeit ("Autofokusbereich" der Augen) ausgleichen müssen. Zusätzlich kommen noch Parallaxe-Fehler beim Bohren mit der Minidrill dazu – man sieht ja immer schräg auf Pad und Bohrerspitze und kann das Aufsetzen in die Mitte des Pads nur schätzen.
Aus diesem Grund war eine radikal andere Lösung gefragt. Mein Bohrsystem besteht aus einer CNC-Frässpindel, die auf einem Z-Schlitten montiert ist und die Platine von der Bauteileseite her durchlöchert. Der Schlitten wird über einen Schrittmotor bewegt, den man bequem über einen Fußtaster aktiviert. Man hat so beide Hände zum Positionieren der Platine frei.
Da man die Bohrspitze bei dieser Anordnung zwangsläufig gar nicht mehr sieht, hilft eine Mikroskopkamera bei der Zentrierung: Ein Raspberry Pi mit kleinem TFT überlagert das Bild der Platine mit einem Fadenkreuz, dass die exakte Position der Bohrerspitze anzeigt. Mit Hilfe der USB-Kamera (USB-Endoskopkamera oder USB-Mikroskop) wird die Platine von der Lötseite aus auf dem Monitor dargestellt.
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