VMs mit Thin Client: Desktops und Anwendungen verteilt im LAN nutzen​

Anspruchsvolle Aufgaben lassen sich auf leistungsstarke Systeme auslagern und per Thin Client steuern. Das klappt mit kostenloser Open-Source-Software.

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Lautloser Arbeitsplatz: Auf dem Thin Client (HP T730) mit FreeBSD 14 läuft lokal ein Video (rechts), der linke und mittlere Bildschirm kommt via DualScreen-SPICE (Remmina) von einem Proxmox VE-Server und zeigt eine Devuan GNU/Linux-VM.

(Bild: Michael Plura)

Lesezeit: 21 Min.
Von
  • Michael Plura
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Ein Thin Client unter GNU/Linux reicht für nahezu alle alltäglichen Aufgaben aus: Etwa Texte schreiben, ESP32-Projekte kompilieren oder Spiele zocken. Allerdings erfordern größere Projekte wie das Übersetzen mancher Open-Source-Software oder Video-Encoding einiges an Geduld, da der Nutzer diese Aufgaben nicht einfach in den Hintergrund schieben kann – das gesamte System arbeitet an seiner Leistungsgrenze und auch Vordergrundanwendungen geraten ins Stocken.

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Vor allem der Speicherdurchsatz und die I/O-Leistung sind nicht gerade die Paradedisziplinen eines Thin Clients. Wenn es dann doch mal ein anderes Betriebssystem oder eine leistungshungrige Anwendung sein muss, gibt es eine elegante Alternative zum Umstieg auf einen High-End-PC: Remote-Desktop und eine Virtual Desktop Infrastructure (VDI).

Für Aufgaben, die den Thin Client als Desktop-PC überfordern, nutzt man ihn als das, was er ist: als Thin Client. Dabei lagert der Nutzer die Arbeitslast auf einem entfernten und leistungsfähigen System aus; der Thin Client fungiert nur als grafisches Terminal und stellt Bildschirm, Maus und Tastatur zur Verfügung. Das erinnert ein wenig an alte Mainframe-Zeiten. Moderne Techniken erlauben es heute, dieses Prinzip in mehrere Eskalationsstufen zu nutzen. Wir zeigen, wie man mit dem Thin Client ganz einfache SSH-Sitzungen im Textmodus bis hin zur voll virtualisierten Desktop-Umgebung mit GPU-Beschleunigung realisiert. All das lässt sich mit einfachen Open-Source-Mitteln und ohne viel Konfigurationsaufwand betreiben.