Windows 10: Telemetrie lahmlegen, Privatsphäre schützen

Dass Windows 10 ständig Telemetriedaten nach Hause funkt, macht nicht nur Datenschützer misstrauisch. Aber die Funktion lässt sich leicht zum Schweigen bringen.

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Windows 10: Telemetrie lahmlegen, Privatsphäre schützen
Lesezeit: 10 Min.
Von
  • Hajo Schulz
Inhaltsverzeichnis

Eine der meistdiskutierten Eigenschaften von Windows 10 ist sein Drang, regelmäßig Diagnosedaten an Microsoft zu senden. Der Hersteller will damit gewährleisten, dass das System stets stabil läuft und mit allen notwendigen Updates versorgt wird. Allerdings sind viele Anwender skeptisch, ob dabei nicht auch Informationen bei Microsoft landen, die den Benutzer identifizieren und seine Gewohnheiten ausforschen könnten. In den Einstellungen von Windows gibt es einige Möglichkeiten, den Umfang der gesendeten Daten zu beeinflussen und ihren Inhalt zu studieren; komplett abschalten lässt sich die Telemetrie allerdings offiziell nicht. Im Folgenden stellen wir mehrere Möglichkeiten vor, wie Sie sie trotzdem zum Schweigen bringen können.

Inspiriert ist dieser Artikel von Erkenntnissen des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Das hat sich auf die Fahnen geschrieben, die sicherheitskritischen Funktionen von Windows 10 einer genauen Analyse zu unterziehen. Die Untersuchungen firmieren unter dem Titel "SiSyPHuS Win10" (Studie zu Systemintegrität, Protokollierung, Härtung und Sicherheitsfunktionen in Windows 10). Als Ziele der Studien gibt das BSI an, "die Sicherheit und Restrisiken für eine Nutzung von Windows 10 bewerten zu können, Rahmenbedingungen für einen sicheren Einsatz des Betriebssystems zu identifizieren sowie praktisch nutzbare Empfehlungen für eine Härtung und den sicheren Einsatz von Windows 10 zu erstellen". Die Ergebnisse der Studie sind auf der Webseite des BSI abrufbar. Der erste Teilbereich, in dem bereits Resultate vorliegen, befasst sich mit den Telemetriefunktionen von Windows 10.

Die Optionen, mit denen man den Umfang der an Microsoft gesendeten Diagnosedaten von Haus aus beeinflussen kann, finden sich in den Einstellungen unter "Datenschutz/Diagnose und Feedback". Zur Auswahl stehen die zwei Detailstufen "Einfach" und "Vollständig". Letztere ist vorausgewählt beziehungsweise als "empfohlen" gekennzeichnet und umfasst durchaus sensible Informationen, darunter eine Liste der mit Microsoft-Browsern besuchten Webseiten oder eine Statistik darüber, welche Apps der Anwender benutzt hat. Mit der Einstellung "Einfach" kann man die Datenflut eindämmen, aber nicht vollständig zum Versiegen bringen. Microsoft begründet das damit, dass einige Informationen notwendig seien, um den Rechner mit Updates zu versorgen. Dieses Argument scheint aber nur vorgeschoben zu sein – den Grund für diese Vermutung erfahren Sie gleich.

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