Windows noch schneller herunterfahren?

Es gibt diverse Tücken beim Herunterfahren von Windows. Kann ich Windows mit dem Registry-Eintrag "WaitToKillServiceTimeout" schneller herunterfahren?

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Axel Vahldiek

Sie haben über die Tücken beim Herunterfahren von Windows berichtet. Sie erwähnen allerdings mit keinem Wort den Registry-Eintrag "WaitToKillServiceTimeout", obwohl sich Windows damit doch noch schneller beenden lassen soll.

Stimmt, das hätten wir auch noch erwähnen können, dann allerdings mit einer deutlichen Warnung: Finger weg, sonst droht Datenverlust!

Hintergrund: Vor dem Herunterfahren des Systems müssen alle laufenden Dienste und Treiber beendet werden. Windows sendet ihnen dafür ein Signal und räumt ihnen eine gewisse Zeitspanne ein, sich zu beenden. Erst wenn sie "Fertig!" melden, fährt Windows herunter. Sollte das jedoch nicht in einer festgelegten Zeitspanne passieren, geht Windows davon aus, dass der Prozess hängt, und schießt ihn ab. Und diese Zeitspanne legt der Wert von "WaitToKillServiceTimeout" im Registry-Schlüssel "HKEY_LOCAL_MACHINE\System\CurrentControlSet\Control" fest. Das kann jedoch nur helfen, wenn ein Prozess wirklich abgestürzt ist. Sollte er stattdessen noch damit beschäftigt sein, Daten zu sichern, kann so ein verfrühter Abschuss fatal enden. Handelt es sich beispielsweise um den Windows-Update-Dienst, der gerade mit dem Einspielen von Patches beschäftigt ist, könnte der Abschuss zu Schäden führen, die sich nur unter großen Schwierigkeiten oder sogar gar nicht beheben lassen. Und wenn der Prozess gerade mit dem Speichern Ihrer Arbeitsergebnisse beschäftigt ist, droht sogar Datenverlust. Solche Szenarien kosten Sie letztlich weit mehr Zeit, als Sie durch die paar beim Herunterfahren eingesparten Sekunden jemals gewinnen können.

Falls also wirklich ein Dienst oder Treiber abstürzt und damit das Herunterfahren verzögert, sollten Sie die Ursache für das Problem suchen: Prüfen Sie, ob es beispielsweise eine aktuellere Version oder einen Patch gibt.

Unter Windows XP gab es übrigens noch einen Registry-Eintrag namens "WaitToKillAppTimeout", für den dasselbe gilt. Unter Windows 10 ist er aber standardmäßig nicht mehr vorhanden.

(axv)