Action IT will mittelfristig Distributionsumsatz verdoppeln

Erst wurde ein neuer Gebäudekomplex errichtet. Nun will Action IT sukzessive auf 100 Mitarbeiter aufstocken. Mittelfristig strebt der Komponenten- und Storage-Distributor aus Paderborn ein Umsatzvolumen von etwa 300 Millionen Euro an.

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Von
  • Robert Höwelkröger

Expansion im Blick: Action IT Geschäftsführer Gernot Sonnek (li.) und Mark Scherer.

(Bild: Action IT)

Höhenflug, oder gar Überflieger? Davon will Gernot Sonnek nichts hören. Sonnek, der zusammen mit Mark Scherer die Geschäfte des Komponenten- und Storage-Distributors Action IT in Paderborn führt, versteht die Expansionspläne eher als logische Schritte in einer neuen Ära des Grossisten. Denn: „Wir haben in der Distribution unseren festen Platz gefunden, nach immerhin sechs Jahren die Start-Up-Phase hinter uns gelassen.“ Und das, wie er selbstbewusst betont, „mit durchschnittlichen Wachstumsphasen von über 30 Prozent“. So hat der Grossist, der 2006 als deutscher Partner der in Dubai ansässigen Global Distribution gegründet wurde, im Geschäftsjahr 2011 einen Umsatz von etwa 128 Millionen Euro erwirtschaftet. „Für das laufende Geschäftsjahr erwarten wir zwischen 140 und 150 Millionen,“ betont Sonnek zufrieden. Immerhin könne er damit den Beweis führen, dass „häufig auf hohem Niveau gejammert wird“, wenn über die Entwicklung in der Komponentendistribution geklagt werde. „Man muss flexibel in diesem Markt sein und sich von allem immer nach neuen Produkten umsehen. Außerdem hat die Komponentendistribution im ersten Quartal 2012 noch von der Allokation profitiert.“ Aber gerade durch den „stetig steigenden Bedarf an mehr Speichervolumen“ sei er guten Mutes, „dass wir mittelfristig unser Umsatzvolumen auf 300 Millionen Euro steigern können“.

Fläche für Paletten vervielfacht

Mit dem neuen Gebäudekomplex sieht sich Action IT gut gerüstet für den weiteren Ausbau der Komponenten- und Storagedistribution.

(Bild: Action IT)

Bis dahin werde es allerdings noch etwas dauern. Gleichwohl habe man mittlerweile einen wesentlichen Schritt zur weiteren Expansion getan: „Wir haben einen neuen Gebäudekomplex erstellt, der auf die heutigen und künftigen Bedürfnisse der Distribution ausgerichtet ist.“ In dem Neubau steht ein Hochregalsystem zur Verfügung, das Platz für etwa 2.000 Paletten bietet. Außerdem wurde im Verwaltungskomplex Platz für bis zu 100 Mitarbeiter geschaffen. Derzeit beschäftigt Action IT 45 Mitarbeiter. Im kommenden Jahr sei die Einstellung von „mehr als einem Dutzend neuer Mitarbeiter, vorwiegend Produktmanager und Vertriebsmitarbeiter“ geplant. „In den vergangenen zwei Jahren waren wir platztechnisch an unsere Limit gestoßen,“ begründet Sonnek das Neubauprojekt mit insgesamt mehr 3.600 Quadratmetern Fläche. Nachdem bereits 2011 zusätzlich Lagerfläche hinzu gemietet werden musste, reifte der Entschluss zum Ausbau. „Die Anmietung der zusätzlichen Lagerfläche führte zu erheblich logistischen Aufwand. So haben wir uns, auch um effizienter arbeiten zu können, zu einem neuen Gebäude entschlossen“.

Datenrettungsdienste für Speichermedien

Etwa 2.000 Paletten haben jetzt im neuen Lager Platz.

(Bild: Action IT)

Mehr Palettenstellplätze und mehr Raum für die Mitarbeiter – damit sei das Unternehmen für die nächsten Jahre sehr gut ausgestattet, bemerkt Sonnek an. Und: „Wir kommen damit auch unseren Herstellern entgegen, die ihre Lagerkapazität vollständig auf die Distribution auslagern und von uns bis zu 100 ständig verfügbare Stellplätze verlangen, bevor eine Direktbelieferung in Frage kommt.“ Jetzt könne man „mit einer Reihe neuer Hersteller durchstarten“, fügt er hinzu. Außerdem würden die neuen Räume Platz genug bieten, um das Service-Programm auszubauen. Dazu zählen beispielsweise die Datenrettungsdienste für Speichermedien, die über Fachhändler vertrieben werden. „Wir haben die logistischen Kapazitäten so ausgebaut, dass wir bis zu 50 defekte Speichermedien pro Tag annehmen und für die Wiederherstellung der Daten konfektionieren können“, erklärt der Geschäftsführer zu einer Kooperation mit Seagate.

Wenn nötig auch Subdistribution

Action IT, so Sonnek, habe mittlerweile einen „festen Platz in der Distributionsszene“ eingenommen. Dies sei für ihn und Sozius Scherer die Bestätigung dafür, „dass wir das richtige Konzept fahren“. Und das sieht nicht nur Direktverträge mit Herstellern vor, sondern auch die Subdistribution. „Dort wo es sinnvoll ist, bin ich auch mit der Subdistribution zufrieden.“ Dies gewährleiste dem Grossisten mehr Flexibilität und schnellere Reaktion. Trotzdem legt Sonnek Wert auf die Feststellung, dass Verträge mit Herstellern wie Toshiba ausgesprochen wichtig für das Geschäft des Distributors seien. Nicht zuletzt auch für die Kundenbindung zu den Fachhändlern und Fachhandelskooperationen wie beispielsweise Nordanex, mit denen der Grossist seit kurzem zusammen arbeitet. (roh)