Bechtle: 25 Jahre nach dem Start - der Marathon geht weiter

Heute Abend feiert Bechtle-Gründer Ralf Klenk mit Gästen und Freunden im Heilbronner Konzert- und Kongresszentrum Harmonie das 25-jährige Bestehen des Systemhauses. Eine Würdigung von Damian Sicking.

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Von
  • Damian Sicking

Lieber Bechtle-Chef Ralf Klenk,

heute Abend feiern Sie mit Gästen und Freunden im Heilbronner Konzert- und Kongresszentrum Harmonie das 25-jährige Bestehen von Bechtle.

Dass das Unternehmen eine grandiose Entwicklung genommen hat, braucht man nicht mehr zu erwähnen. Wer aber ist der Vater dieser Entwicklung? Es sind im Wesentlichen zwei Menschen: Sie und Gerhard Schick. Und zwar in dieser Reihenfolge. Das wesentliche Verdienst von Gerhard Schick, dem heutigen Aufsichtsratsvorsitzenden, besteht darin, dass er Ihnen, dem Macher, stets den Rücken freigehalten hat. Sie waren und sind derjenige, der immer nach vorn gedrängt ist, mit einem beeindruckenden Tempo und einer fulminanten Energie, die manche Weggenossen überforderte.

Bechtle-Chef Ralf Klenk (links) mit ULPputer-Geschäftsführer Uli Preunkert (rechts) und Heise-resale-Kolumnist Damian Sicking beim Triathlon in Roth 2004.

Was den Unternehmer und die Führungspersönlichkeit Ralf Klenk auszeichnet, habe ich selbst erlebt, außerhalb der Firma, nämlich beim Sport. Das erste Erlebnis war unser gemeinsamer Start beim größten Triathlon der Welt über die Ironmandistanz 2004 in Roth. Wir hatten uns gemeinsam mit einem weiteren Kollegen als Staffel angemeldet. Als herausragender Läufer hatten Sie den Marathon über 42 Kilometer übernommen. Ich kann mich gut erinnern, als Sie mittags – ich war als Schwimmer bereits seit 9:00 Uhr fertig – in Roth ankamen und mit einem angebrochenen Zeh auf mich zu hinkten. "Gestern mit dem Fuß gegen den Wohnzimmertisch geknallt", sagten Sie. Für mich stand felsenfest, dass man mit einem gebrochenen Zeh keinen Marathon laufen kann. Sie aber wollten es versuchen und Ihr Bestes geben. Sie sind den Marathon nicht nur bis zum Ende gelaufen, sondern haben darüber hinaus mit 3:09 Stunden auch noch eine neue persönliche Bestzeit aufgestellt. Hart gegen sich selbst, ein Ziel konsequent verfolgen, auch gegen Widerstände und Zweifler, ist sicher eine wesentliche Voraussetzung für einen erfolgreichen Unternehmer.

Das zweite Erlebnis stammt aus demselben Jahr. In einem unserer regelmäßigen Telefonate erzählte ich Ihnen, dass ich mich für den Marathon in München am folgenden Wochenende angemeldet hatte und versuchen wollte, die magische 4-Stunden-Grenze zu knacken. Spontan boten Sie an, mein Pacemaker zu sein. Ich nahm das Angebot natürlich begeistert an. Und so kam es dann auch. Dass ich tatsächlich mein Ziel erreicht hatte und die Uhr nach 3 Stunden und 53 Minuten für mich stehen blieb, hätte ich ohne Ihre Unterstützung auf der Strecke nicht geschafft, da bin ich ganz sicher. Und das ist ja die ureigene Aufgabe eines Managers: andere erfolgreich zu machen. Noch einmal vielen Dank dafür.

Lieber Herr Klenk, es gibt Unternehmer, die haben ein Unternehmen gegründet und bis zu einer gewissen Größe erfolgreich entwickelt, mussten dann aber vor der ständig zunehmenden Komplexität kapitulieren. Das Unternehmen wächst, aber die Unternehmer wachsen nicht mit. Sie führen als Gründer und erster Mitarbeiter heute ein erfolgreiches Unternehmen mit mehr als 4.000 Mitarbeitern. Das ist eine Lebensleistung, vor der man sich verneigen muss. Ich tue es gerne.

Mit den besten Grüßen

Damian Sicking ()