Beim Neukauf gibt’s Geld fürs Altgerät

Beim Kfz-Handel ist die Inzahlungnahme von Altfahrzeugen längst ein fester Bestandteil des Neuwagengeschäftes. Der IT-Handel übt noch bei der Vergütung für Altgeräte. Unter anderem Karstadt und Vobis. Der Zeitpunkt ist günstig. Denn im November und Dezember will der Handel etwa ein Fünftel des Jahresumsatzes erwirtschaften.

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Von
  • Matthias Parbel
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"Der Einzelhandel hat seine Hausaufgaben gemacht und Stabilität bewiesen", Josef Sanktjohanser, Präsident des HDE

(Bild: HDE)

Jetzt wird Gas gegeben. November und Dezember sind die wichtigsten Monate für den Handel. In den letzten acht Wochen des Jahres, also zum sogenannten Weihnachtsgeschäft, erwirtschaften die Handelsbetriebe etwa ein Fünftel ihres Jahresumsatzes. Auch die IT-, TK- und UE-Fachhandelsgeschäfte. Laut HDE Hauptverband Einzelhandel wird der gesamte Einzelhandel in diesem Jahr zwischen Anfang November und Ende Dezember knapp 77 Milliarden Euro umsetzen. Das sind immerhin rund zwei Milliarden mehr als im Vorjahr, aber immer noch knapp eine Milliarde weniger, als im Rekordweihnachtsgeschäft von 2006.

Überhaupt hat sich der gesamte Einzelhandel gut über das zurückliegende Krisenjahr gerettet, wie HDE-Präsident Josef Sanktjohanser während des 9. Deutschen Handelskongress am Dienstag und Mittwoch dieser Woche feststellte. Immerhin erwartet der Verband in diesem Jahr ein Umsatzvolumen der Handelsbetriebe von etwa 407 Milliarden Euro. Das sind sechs Milliarden Euro mehr als 2009. Sanktjohanser führt dies auch darauf zurück, dass der Einzelhandel seine Hausaufgaben gemacht und Stabilität bewiesen habe. Die Aussichten für das kommende Jahr kommentiert der HDE-Präsident vorsichtig optimistisch: "Eine Eins vor dem Komma könnte drin sein."

Bis dahin aber legt sich der ITK-Handel noch mal kräftig ins Zeug. Besonders das Geschäft mit PCs, Notebooks und Netbooks wird derzeit vehement nach vorn getrieben: über den Preis und vor allem über Verkaufsförderungsaktionen. So beispielsweise Karstadt. Die durch Investor Nicolas Berggruen wiederbelebte Kaufhaus-Kette wirbt in dieser Woche auf einem Flyer in großen Lettern: "Altes Notebook mitbringen, 15 % sichern". Zusammen mit Asus und HP bietet Karstadt 15 Prozent Preisnachlass auf zwei HP-Rechner und drei Asus-Modelle zum Preis von mindestens 699 Euro an. Vorausgesetzt, der Kunde gibt dafür sein voll funktionstüchtiges Alt-Notebook mit Akku und Netzteil ab. Unterm Strich kann sich das für die Kunden rechnen. Für die Kaufhaus-Kette sicherlich, denn die hat bei der Aktion die beiden Hersteller mit im Boot.

"Unsere Franchisenehmer können mehr Umsätze generieren", Siegfried Raisin, Geschäftsführer Vobis

(Bild: Vobis)

Wesentlich bei einer solchen Aktion ist aber eine sachgerechte Entsorgung der Altgeräte. Das betrifft vor allem die Datenlöschung. Nur nach einer zertifizierten Löschung der Festplatte, kann ein solcher Tausch sinnvoll sein. Vobis beispielsweise wirbt ebenfalls seit dieser Woche mit "Geld für Ihren Alten". Dabei beschränkt sich die Franchise-Kette nicht nur auf Notebooks. Auch beim Kauf eines PC gibt‘s Geld für das Altgerät. Voraussetzung für die Inzahlungnahme ist allerdings, dass der PC oder das Notebook offensichtlich vollständig ist. Dies stellen die Mitarbeiter im Vobis-Store durch eine kurze Sichtprüfung fest. Zudem erfolgt die Inzahlungnahme nur, wenn ein neues Gerät bei Vobis gekauft wird. Doch anders als bei der auf eine Woche beschränkten Aktion bei Karstadt, berechnet der jeweilige Vobis-Store den Ankaufspreis nach Prüfung des Altgerätes und dessen Ausstattung. Der wird dem Preis des Neugerätes gutgeschrieben.

Für die Rücknahme der Altgeräte arbeitet die Kette mit der Preo Software AG zusammen. Der Spezialist für Software Remarketing in Salzhausen übernimmt sämtliche Altgeräte und verwertet diese weiter. Gleichzeitig nimmt Preo eine zertifizierte Datenlöschung bei allen Festplatten vor und erbringt für diese auch einen Nachweis. So hat jeder Kunde die Garantie, dass seine Daten vollständig gelöscht werden.

"Wir lösen das leidige Problem der Altgeräteverwertung und geben dem Kunden dafür auch noch einen direkten Bonus: die Kaufpreisreduzierung des Neugerätes. Das ist für unsere Franchisenehmer eine erneute Chance, zusätzliche Umsätze zu generieren und sich gegenüber dem Wettbewerb zu profilieren", betont Siegfried Raisin, Geschäftsführer der Vobis GmbH. Damit dürfte dem zusätzlichen Schub fürs Weihnachtsgeschäft nichts mehr entgegenstehen. (map)
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