Devil: Für den "Oberteufel" ist die Durchwahlnummer -666 noch frei

Die Devil AG hat ein turbulentes Jahr hinter sich, angefangen vom geplatzen Börsengang bis zur Loslösung vom Mehrheitsgesellschafter. Jetzt sind alle wieder glücklich - und sogar "Oberteufel" Karsten Hartmann mischt wieder aktiv mit in der "Hölle".

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Damian Sicking

Devils "Oberteufel" Karsten Hartmann

(Bild: Devil)

Lieber Devil-Vorstand Karsten Hartmann,

ich erinnere mich, als wäre es gestern: Ende 2003 veröffentlichte eine damalige Mitarbeiterin von mir einen Artikel über Devil, der mit folgendem Satz begann: "Wer den `Oberteufel´ (so wird der Chef von seinen Mitarbeitern betitelt) der Devil Computer Vertriebs GmbH ans Telefon bekommen möchte, muss die Nummer des Teufels wählen (-666)." Die Ausgabe mit diesem Artikel war noch nicht ganz draußen, da hatte ich einen wutschnaubenden Devil-Geschäftsführer Karsten Hartmann am Telefon, der wissen wollte, wie wir es wagen könnten, seine Durchwahlnummer zu veröffentlichen, und wir sollten am liebsten in der Hölle schmoren. Der Mann ließ sich kaum besänftigen, auch nicht mit dem Hinweis, dass es sich hierbei um ein stilistisches Mittel und eine hochinteressante Info für die Leser handele, da die Zahl 666 schließlich das Symbol des Satans sei (sicher kennen Sie den Film "Das Omen 666"), und er als Chef einer Firma mit dem Namen "Devil", das würde doch super passen und sei durchaus lustig. Fanden Sie, lieber Herr Hartmann, allerdings weniger. Ich hoffe, Sie haben sich inzwischen beruhigt. Heute, fast sechs Jahre später, sieht man die ganze Sache mit den Telefonnummern bei Devil offenbar viel entspannter – sie sind sogar im Internet auf der Devil-Homepage veröffentlicht.

Die Durchwahlnummer "-666" scheint noch frei zu sein. Wie schön! Denn nach Ihrer Rückkehr ins operative Geschäft bei Devil brauchen Sie ja wohl wieder ein Telefon, nehme ich an. Warum Sie jetzt wieder ins Tagesgeschäft zurückkehren und welche Aufgabe Sie dort übernehmen werden, wird zwar bisher nicht ganz klar, aber offenbar hat Ihr Comeback eine ungeheure interne Wirkung. Man liest von "stehenden Ovationen" der Devil-Belegschaft während Ihrer Ansprache, von einer "Begeisterung des Teams", von den "herausragenden Geschäftserfolgen" und einer "beispiellosen Unternehmenskultur" – für mich vor allem Ausdruck einer sehr euphorischen Stimmung in der Belegschaft nach der auch emotionalen Achterbahnfahrt in den vergangenen Monaten, angefangen vom geplatzen Börsengang über die Ablösung und Wiedereinsetzung des Vorstands und den sonstigen Ärger mit dem Mehrheitsgesellschafter bis hin zur finalen Abkoppelung von der ehemaligen Muttergesellschaft Tulip. Ich kann mir gut vorstellen, dass auch die Nerven der Devil-Mitarbeiter im vergangenen Jahr ganz schön auf die Probe gestellt worden sind.

Was mir besonders gut gefällt, lieber Herr Hartmann, ist, wie Sie und Ihre Kollegen um das Unternehmen gekämpft haben. Das imponiert. Ich gratuliere.

Wird jetzt alles gut? Ihre Vorstandskollegen Axel Grotjahn und Torsten Matthies sind offenbar davon überzeugt: "Mit diesem Schlusspunkt hat die Devil AG nun die Eigentümerstruktur, die wir uns immer gewünscht haben. Mit unserer schlanken und schlagkräftigen Aufstellung und der vollen Rückendeckung der Eigentümer hat die Devil AG ausgezeichnete Perspektiven in einem immer anspruchsvolleren aber auch chancenreichen Marktumfeld."

Na dann: viel Glück!

Damian Sicking

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