Festplatten – erste Anzeichen von Verknappung

Allmählich macht sich die Japankrise bemerkbar. Nun spürt auch der deutsche Handel die ersten Allokationsausläufer, wobei 2,5-Zoll-Laufwerke auf die Dauer stärker betroffen sein sollen, als Desktop-Platten. Aktuell tendiert der HEK im Schnitt wieder leicht nach oben.

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Von
  • Matthias Parbel

Während der HEK für 2- und 3-TByte-Platten zum Teil deutlich nachgibt, verteuern sich kleinere Kapazitäten tendenziell.

Der HEK für interne 3,5-Zoll-Festplatten verzeichnet im Schnitt einen leichten Anstieg. "Das Harddisk-Geschäft ist im zweiten Quartal bisher von Allokation geprägt", erklärt Markus Harbach, Leiter Einkauf bei Wave Computersysteme. "Momentan profitieren die Händler von den Käufen die im ersten Quartal getätigt wurden." Trotz der angespannten Liefersituation liegt der Absatz in einem ähnlichen Bereich wie im letzten Jahr.

"Saisonbedingt tendierte das Geschäft im aktuellen Quartal etwas verhaltener", meint dagegen Gunnar Laase, Produktmanager HDD im Einkauf bei Devil. "Lagerüberhänge aus dem ersten Quartal sorgten anfangs dafür, dass sich Preissteigerungen der Hersteller bislang nicht durchsetzen konnten. Der Verlauf des Dollar-Kurses stimulierte allerdings den Abverkauf der Überhänge, so dass jetzt Schritt für Schritt mit anziehenden Einkaufspreisen zu rechnen ist."

Im Moment sollte der Handel daher mit steigenden Preisen rechnen. Wobei Experten davon ausgehen, dass Desktop-Drives in absehbarer Zeit auf das Preisniveau des ersten Quartals zurückkehren. "Bei 2,5-Zoll-Laufwerken wird sich die Allokation nicht so schnell erholen", meint Wave-Manager Harbach. "Die großen ODMs haben ihre Ware schon gekauft und die Katastrophe in Japan betrifft praktisch nur Bauteile von 2,5-Zoll-Platten."

"Topseller bleiben 500 GByte bis ein TByte bei 3,5-Zoll-Platten und 500 GByte bei 2,5-Zoll-Laufwerken", erklärt Devil-Manager Lasse gegenüber heise resale. "Hersteller fokussieren derzeit klar die größeren Kapazitäten. Hier ist von stabilen Preisen auszugehen, die eher nachgeben als steigen. Hier scheinen auch die Verfügbarkeiten längerfristig gesichert." Dies zeigt sich auch im 3-Wochen-Rückblick. Aktuell sind die HEKs für 2- und 3-TByte-Disks zwischen sechs und zehn Prozent gesunken.

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Bei der Preisbeobachtung unterstützten uns:

Actebis Peacock
B.com Computer AG
CTT AG
Devil AG
Ecom GmbH
Ingram Micro GmbH

Dies belegt auch das heise resale Preisradar. Die meistgesuchten Festplatten sind nach wie vor die beiden 2-TByte-Laufwerke Samsung Ecogreen F4 HD204UI (56,80 Euro brutto) und Western Digital WD20EARS (58,90 Euro). Im Vergleich zur KW 16 Ende April, sind beide Drives um nicht ganz fünf Euro günstiger geworden. Diese Woche platziert sich ansonsten nur noch die Hitachi Deskstar 5K3000 (57,10 Euro) mit zwei TByte und der TV HD Live Media Player (73,89 Euro) von WD unter den Top 10 Festplatten und SSDs. Im Wochenrückblick fällt der durchschnittliche Angebotspreis im Onlinehandel um 0,6 Prozent auf 79,94 Euro. In der KW 16 lag der Schnitt noch bei 86,54 Euro. Marktbeobachter erwarten für die kommenden Wochen wieder einen leichten Anstieg. (map)
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