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Kommentar

Wer soll das bezahlen…

Fracht kostet Geld. Ob Brief, Paket oder Europalette. Ob über Land, übers Wasser oder durch die Luft. Da geht kein Weg dran vorbei. Denn einer muss die Zeche bezahlen.

Aber wer bezahlt die Zeche? Der Kunde, der Ware beim Händler bestellt hat? Wäre denkbar, aber…

Der Händler, der die Ware beim Distributor bestellt hat? Das ist die Regel, wenngleich nicht unbedingt zu verstehen. Der Distributor, der eigentlich nur der Mittler zwischen Hersteller und Händler ist? Da ist man eher gewohnt – ähnlich der Ware – die Dinge durchzuschieben. Also auch die Kosten. Weil: Auf dem dünnen Eis der Handelsspannen wollen die Grossisten ungern auf vermeidbaren Kosten sitzenbleiben.

Wen beißen denn nun die Hunde. Im Zweifelsfall – wie so oft – den Letzten in der Wertschöpfungskette. Und das ist der Kunde, privater oder auch Geschäftskunde. Eigentlich sollte das kein Thema sein. Beim Autokauf wird zwar seit Jahrzehnten gemosert, aber jeder zahlt die völlig abwegigen Auslieferungskosten für das neue Fahrzeug. Da geht es nicht um ein paar wenige Euro, wenn überhaupt, sondern um 500, 800 oder gar 1000 Euro.

Warum, bitte schön, sollen die Versandkosten nicht in den Verkaufspreis der Ware eingerechnet werden. Es gibt nur wenige Branchen, die sich bei diesem Thema dermaßen schwer tun. Und natürlich sollte es sich jeder Händler überlegen, ob er die Bestellware unbedingt innerhalb von 24 Stunden benötigt, und ob eine Sammelbestellung über ein oder zwei Tage nicht hin und wieder sinnvoller ist. Das spart ebenfalls Kosten. Für alle Beteiligte.

Darum: Versandkosten gehören in den Gesamtpreis. Extra ausgewiesen oder im Preis verpackt. Versandkosten sind jedenfalls nicht dazu da, um den Konkurrenzkampf auf einem exterritorialen Feld auszutragen. Längerfristig gesehen hat davon weder die Distribution noch der Handel etwas. Auch wenn der Onlinehandel gelegentlich etwas anderes suggeriert. Der kocht auch nur mit Wasser. (map)