SSDs bleiben ein heißes Thema für Reseller

Hersteller und Distributoren rechnen mit einem anhaltend steigenden Absatz von SSDs. Gefragt sind vor allem Laufwerke mit 64 und 128 GByte. Seit Anfang April steigen die HEKs moderat aber kontinuierlich an.

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Von
  • Matthias Parbel

Zwar verbessert sich bei SSDs die Verfügbarkeit, die HEKs tendieren trotzdem nach oben.

Die Nachfrage nach Solid-State Disks (SSDs) nimmt in allen Marktsegmenten kontinuierlich zu. "Wobei der B2C-Bereich (Business to Consumer) derzeit schneller als das B2B-Segment (Business to Business) wächst", erklärt Christian Marhöfer, Geschäftsführer bei Kingston Technology. "Im B2B-Sektor ist zu beachten, dass die Produktfreigabe in Unternehmen mit zeitaufwendigeren Tests verbunden ist und die Nachfrage daher noch nicht im gleichen hohen Maß ansteigt. Hier rechnen wir in den nächsten Wochen aber auch mit einem deutlich steigenden Bedarf."

Unterdessen befinde sich aber auch das Geschäft im Consumer-Sektor erst im Anfangsstadium. Speziell Endkunden verstehen erst nach und nach die Vorteile von SSDs gegenüber Festplatten. "Dazu gehören ein geringerer Stromverbrauch und Geräuschpegel, schnelle Zugriffszeiten und durch den flashbasierten Aufbau keine Mechanik, die wie bei einer Harddisk kaputt gehen kann", erläutert Markus Harbach, Leiter Einkauf bei Wave Computersysteme. "Bei so manchem Endkunden fehlt es aber noch an Detailkenntnis. Trotzdem sind SSDs ein heißes Thema."

Die Lieferschwierigkeiten, wie sie noch im ersten Quartal Bestand hatten, sind mittlerweile so gut wie ausgeräumt. "Bei uns ist derzeit die gesamte SSD-Produktpalette gut verfügbar, wir rechnen auch in den nächsten Wochen mit keinen Engpässen", sagt Kingston-Manager Marhöfer.

Gut verkaufen lassen sich laut Distribution und Fachhandel Laufwerke von G.Skill, Intel, Kingston, OCZ, Super Talent, Samsung und – mit Einschränkung – Patriot. SSDs von A-Data, Buffalo, SanDisk, takeMS oder Transcend seien dagegen nicht bis gar nicht gefragt. Eine immer stärkere Position erarbeitet sich derzeit OCZ. Der Hersteller rechnet im Geschäftsjahr selbst mit einem Wachstum von 100 Prozent. Seit der CeBIT konnte das Unternehmen in den Punkten Entwicklung, Performance und Preis zulegen. Vor allem die neuen Modelle mit Sandforce-Controller kommen gut an.

"Auf den Umsatz bezogen verkaufen sich die 128-GByte-Versionen am besten, bei den Stückzahlen liegen 64-GByte-Modelle vorne", resümiert Kingston-Manager Marhöfer. "Unser neuestes Produkt die V 30GB holt aber kräftig auf. Das Bootplatten-Prinzip wird vom Markt immer mehr angenommen. Wobei die Kunden eher zur V+-Serie greifen, also zu SSDs mit höheren Performance-Werten."

"Die Kapazitätsentwicklung geht aktuell noch nicht in Richtung immer Größer – sicher aufgrund der Preise", konstatiert Wave-Manager Harbach. "Große Kapazitäten sind eher im B2B-Bereich gefragt, in den verschiedensten Anwendungsbereichen. Viele User nutzen eine SSD faktisch nur als Bootdrive um Betriebssystem oder Anwendungen zu starten. Die Datenablage erfolgt weiterhin auf Festplatte."

Für die kommenden Wochen rechnet Kingston mit einem stabilen Preisniveau. Bei den für SSD verwendeten, qualitativ höherwertigen NAND-Chips sieht der Hersteller keine Anzeichen für einen Preisverfall. Die Nachfrage im April lag etwas über der im März, trotz eines etwas ruhigeren Gesamtmarktes im Komponentenumfeld. Ein wichtiger Faktor für den Fachhandel wird die generelle Verfügbarkeit über alle Kapazitäten hinweg sein. Die gilt besonders für anstehende Projekte in den kommenden Quartalen im B2B-Markt. In diesem Umfeld werden auch verstärkt SSDs mit höheren Kapazitäten angefragt. "Aus unserer Sicht ist für den Fachhandel daher eine gute Positionierung mit SSDs in den kommenden Monaten sehr wichtig", erklärt Marhöfer.

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Bei der Preisbeobachtung unterstützten uns:

B.com Computer AG
CTT AG
Devil AG
Ingram Micro GmbH

Im Vergleich zur KW 14 Anfang April sind die HEKs nahezu konstant um rund sechs Prozent gestiegen. Einflussfaktoren sind vor allem der Chip-Preis, die Verfügbarkeit sowie der verwendete Controller. Im heise resale Preisradar bleibt Intels X25-M G2 die meistgesuchte SSD. Wiederverkäufer müssen für das 80-GByte-Drive knapp 153 Euro veranschlagen. (map)