Neuer Chromium-Edge kann "Potentially Unwanted Programs" (PUP) blockieren

Nutzer des neuen Edge-Browsers können mittels einer speziellen Funktion künftig den Download potenziell unerwünschter Software blockieren.

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Neuer Chromium-Edge kann "Potentially Unwanted Programs" (PUP) blockieren

(Bild: Microsoft)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Günter Born

Im Internet stehen unzählige Windows-Programme zum kostenlosen Download bereit. Der Haken dabei: Viele dieser Softwarepakete enthalten "Zugaben", die nicht erfreulich, sondern unerwünscht sind. Sie blenden etwa Werbung ein, sammeln Informationen über Surf- und sonstige Gewohnheiten der betreffenden Nutzer oder versperren ihnen als datensammelnde Toolbars im Browser die Sicht.

In vielen Fällen lassen sich solche "Potentially Unwanted Programs" beziehungsweise "Potentially Unwanted Applications" (PUP/PUA) zwar während der Installation über Optionen abwählen. Viele Nutzer übersehen dies aber und es gibt auch Fälle, wo sich die PUP-Installation nicht abwählen lässt.

Da potenziell unerwünschte Anwendungen Systeme verlangsamen oder gar schädigen können, bietet Microsoft im Defender bereits seit längerem die Möglichkeit, PUPs in Downloads zu unterbinden. Seit Version 80.0.338.0 ist diese Funktionalität nun auch im neuen Chromium-basierten Edge-Browser vorhanden.

Standardmäßig ist die neue Funktion abgeschaltet. Über die Einstellungen, erreichbar über das Drei-Pünktchen-Menü in der rechten oberen Ecke des Edge-Browsers, lässt sie sich aber in der Kategorie "Datenschutz und Dienste" (Option "Potenziell unerwünschte Apps blockieren") aktivieren.

Nach der Aktivierung blockiert der Chromium-Edge-Browser dann jeweils den Download von Anwendungen, die Microsoft als PUP/PUA klassifiziert und blendet dem Benutzer einen entsprechenden Warnhinweis ein. Voraussetzung ist, dass der Microsoft Defender SmartScreen, der das Blockieren übernimmt, unter Windows aktiv ist.

(Bild: Screenshot)

Weitere Informationen finden Interessierte in der (englischsprachigen) Ankündigung der neuen Funktion in einem Blogeintrag von Microsoft. Unter anderem ist ihr auch zu entnehmen, wie Nutzer Anwendungen, die fälschlich als PUP/PUA eingestuft wurden, trotz aktivierter Funktion "behalten" beziehungsweise dennoch herunterladen können.

Redmond klassifiziert nicht nur sogenannte Bundling-Software mit potenziell unerwünschten Zusatzprogrammen (genauer: mit solchen, die nicht dieselbe digitale Signatur aufweisen wie das "Hauptprogramm" im Bundle) als PUP/PUA, sondern fasst den Begriff noch weiter. Details sind einem Dokument über die Klassifizierung von Malware und PUP/PUA durch Microsoft zu entnehmen.

Neben Adware, die Werbung anzeigt, gehören demnach auch Torrent-Programme, Crypto-Miner sowie Tracker, die das Surfverhalten der Nutzer für Marketingzwecke erfassen, zu den PUP/PUA. Auch Software, die eine schlechte Reputation hat (z.B. System-"Optimierer") oder Programme, die sich einer Entdeckung durch Sicherheitsprodukte entziehen wollen, werden als solche eingestuft.

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dsdf

(ovw)