l+f: Abgezockt vom elektronischen Chef

"Transfer...money...now"? Die gefälschte (Computer-) Stimme eines Vorgesetzten klang offenbar echt genug, um am Telefon einen hohen Geldbetrag zu ergaunern.

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l+f: Der gefälschte Vorgesetzte

 

(Bild: Shutterstock / Lightfield Studios)

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(Bild: heise)

Vor Betrugsmaschen am Telefon wird schon seit Jahrzehnten immer wieder gewarnt.

Dass sie trotzdem noch immer funktionieren, zeigt ein aktuelles Beispiel aus GroĂźbritannien: Kriminelle verknĂĽpften die alte "Ich bin's, dein Boss"-Masche mit moderner Technik, um den CEO eines groĂźen Unternehmens zu einer Ăśberweisung von umgerechnet 220.000 Euro zu veranlassen.

Wie das Wall Street Journal berichtet, glaubte der besagte CEO, mit dem Chief Executive des deutschen Mutterunternehmens verbunden zu sein, dessen Sprechweise und Akzent er bereits aus früheren Gesprächen kannte – und nun wiederzuerkennen meinte. Tatsächlich gehen die Behörden allerdings davon aus, dass die Stimme am anderen Ende der Leitung von einer KI-basierten Software generiert worden war. Diese habe die Bankverbindung eines angeblichen Lieferanten genannt und zur Eile gedrängt. Der gestresste CEO gehorchte.

Insgesamt meldete sich der elektronische Boss aus Deutschland im Laufe des Tages dreimal. Sein britischer Kollege wurde erst misstrauisch, als er eine zweite Ăśberweisung vornehmen sollte.

Ob der deutsche "Akzent" möglicherweise zum Gelingen des Täuschungsmanövers beitrug und wie der gefälschte CEO etwa auf Fragen seines Kollegen reagierte, ist nicht bekannt. Ebenso wenig weiß man, wie viele elektronische Chefs bislang unter dem Radar von Firmen und Ermittlungsbehörden geflogen sind.

Überraschend ist jedenfalls, dass die Versicherungsgesellschaft des britischen Tochterunternehmens den Schaden vollständig übernahm.

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(ovw)