c't Fotografie 1/2016
S. 38
Kameratest
Sony RX10 Mark II gegen Canon G3 X
Aufmacherbild

Sony RX10 Mark II gegen Canon G3 X

Superzoomer im Duell:

Der Trend hin zu hochwertigen, bildstarken Kompakten geht weiter. Auch im Segment der oft umstrittenen Superzoomer ist er endlich angekommen, das beweisen Canons G3 X und Sonys RX10 Mark II. Beide arbeiten mit einem vergleichsweise großen Typ-1-Zoll-Sensor und lichtstarken Objektiven. Dennoch könnten sie verschiedener nicht sein. Wir haben die beiden Konkurrenten gegeneinander antreten lassen.

Schon die erste Generation der Sony RX10 überzeugte die Redaktion der c’t Fotografie. Für eine Bridgekamera machte sie ihre Sache außerordentlich gut (siehe c’t Link). Nun schickt Sony die zweite Generation an den Start. Grundsätzliche Richtungswechsel dürfen Fotografen nicht erwarten. Sony setzt bei der RX10 Mark II auf das bekannte und bewährte Rezept: üppige Ausstattung, moderate Brennweite, hohe Lichtstärke, edle Anmutung.

Sonys RX10 II (links) und Canons G3 X (rechts) gehören beide in die Kameraklasse der Superzoomer. Die RX10 II orientiert sich beim Design an klassischen Spiegelreflexkameras. Die G3 X sieht aus wie eine spiegellose Systemkamera. Ein weiterer Unterschied fällt deutlich ins Auge: Das Zoomobjektiv der RX10 II fährt nur auf bis zu 200 Millimeter kleinbildäquivalente Brennweite aus. Die G3 X schafft das Dreifache.

Nachdem gleichen Plan hat Canon seine neue G3 X zusammengebaut – betonte dabei allerdings andere Nuancen. Während die RX10 II in Sachen Zoom mit 24 bis 200 Millimetern kleinbildäquivalenter Brennweite eher unauffällig bleibt, protzt die G3 X mit einem Brennweitenbereich von 24 bis 600 Millimetern. Die Lichtstärke ist mit f/2.8 bis f/5.6 durchaus ambitioniert, Sonys RX10 II allerdings leistet sich eine durchgängige Lichtstärke f/2.8. Die steht dann also auch bei 200 Millimetern zur Verfügung, während bei der G3 X dann nur noch f/5.6 drin ist.

Im Inneren beider Bridgekameras arbeitet ein Typ-1-Zoll-Sensor mit einer Auflösung von 20 Megapixeln. Sowohl Canon als auch Sony setzen dabei auf eine rückseitige Verdrahtung und wollen so die Lichtausbeute für die einzelnen Pixel erhöhen. Der Sensor der zweiten Generation der RX10 bietet darüber hinaus noch eine weitere Besonderheit: Es handelt sich um einen „gestackten“ CMOS-Chip wie er auch in der Schwester RX100 IV steckt. Zwischen die signalverarbeitende Leiterschicht und die Prozessoreinheit packt Sony Speicher in Form eines DRAM-Chips. Er soll eine bis zu fünfmal schnellere Signalverarbeitung möglich machen – und damit Filmaufnahmen, für die man bisher Camcorder brauchte.