c't Fotografie 1/2016
S. 104
Sternenfotos ganz einfach
Pentax Astrotracer-Funktion
Aufmacherbild
Parallaktische Montierungen aus dem Astroshop sind schwer und teuer. Die Astrotracer-Funktion von Pentax ist eine schlanke Alternative. Hier reichen die Kamera, ein GPS-Modul und ein stabiles Stativ für realitätsnahe Sternenfotos.

Pentax-Kameras

mit Astrotracer-Funktion

Wer mit handelsüblichen Kameras einfach so den Sternenhimmel fotografiert, erzeugt entweder zu dunkle Bilder oder Sternenstreifen, denn für gute Astroaufnahmen muss man die Kamera schon bei einer Belichtungsdauer von wenigen Sekunden nachführen. Traditionell übernimmt diese Aufgabe eine parallaktische Montierung, welche Kamera und Objektiv bewegt. Die Astrotracer-Funktion von Pentax ist deutlich schlanker und erheblich günstiger, hier folgt nur der Bildsensor den Sternenbahnen. Gesteuert wird per Firmware, die Positionsdaten liefert ein GPS-Modul. Wir haben getestet, ob das für schöne Sternenfotos reicht.

Der nächtliche Sternenhimmel ist ein ebenso fantastisches wie technisch anspruchsvolles Fotomotiv. Durch das geringe Licht sind lange Verschlusszeiten und ein Stativ unabdingbar. Die Kamera steht dann zwar sicher, die Sterne ziehen allerdings weiter unbeirrt ihre Bahn und Sternenstreifen sind die Folge. Das kann in dem ein oder anderen Fall gestalterisch interessant sein, realitätsnah ist es nie. Nur mit einer kontrollierten Nachführung lassen sich Sterne in ihrer natürlichen Form fotografisch festhalten. Wer nicht in eine teure parallaktische Montierung investieren möchte, findet bei vielen Pentax-Kameras mit der Astrotracer-Funktion eine günstige Alternative. Pentax führt nicht die ganze Kamera nach, sondern nur den beweglichen Bildsensor. Ein GPS-Modul liefert die Positionsdaten, die Steuerung übernimmt die Kamera-Firmware. Wir haben getestet, wie sich die Pentax-Lösung im Vergleich mit Nachführeinheiten aus dem Astronomiebereich schlägt.

Scheinbare Sternbewegung

Nicht jedes Foto von Himmelsgestirnen muss nachgeführt werden. Die Sonne, den Mond und helle Planeten kann man problemlos mit kurzen Belichtungszeiten aufnehmen. Komplizierter wird es mit vielen Sternen und Galaxien. Sie sind lichtschwach und müssen mit langen Belichtungszeiten aufgenommen werden. Selbst bei hohen ISO-Werten muss man mindestens einige Sekunden lang belichten. Die Sterne erscheinen dann als gebogene Linien, weil die Erdrotation in der Zwischenzeit die Kameraachse gegenüber den Sternen versetzt. Mit einem 28 mm Weitwinkel war im Test der Effekt bereits nach zehn Sekunden erkennbar, bei Teleobjektiven reichen dafür noch kürzere Verschlusszeiten.