c't Fotografie 2/2016
S. 34
Kameraneuheiten
Trends des Frühjahrs

Trends des Frühjahrs

Kraftvoll, mit und ohne Spiegel:

Leiden Sie auch unter dem Ausrüstungs-Erweiterungs-Syndrom – kurz „AES“? Dann könnte 2016 ein schwieriges Jahr für Sie werden. Schon im Januar zeigten Nikon, Canon, Olympus und Fujifilm äußerst starke neue Modelle. Sie geben entgegengesetzte Trends für das Kamerajahr 2016 vor: auf der einen Seite das Leistungsrennen, auf der anderen der Fokus auf Individualität und Design.

Das Fotojahr hätte kaum spannender starten können. Mit D5, EOS-1D X Mark II, D500 und EOS 80D zeigen sich bereits in den ersten Wochen äußerst starke Vertreter der Spiegelreflexkameras. Canon und Nikon suchen ihr Heil ganz offensichtlich in robusten Werkzeugen mit klassischer Haptik und bewährtem Design.

Die ersten Spiegellosen 2016 präsentieren sich in hartem Kontrast dazu leichter und verspielter. Mit markanten Gehäusen und individuellen Funktionen wollen sie sich als Lifestyle-Technik mit „Haben-wollen-Faktor“ platzieren. Mit ihrem Motto „Emotion vor Technik“ sprechen sie auch eine jüngere Zielgruppe an, denen das Spiegelreflex-Mantra „Werkzeug vor Schönheit“ zu ernst, zu bieder, zu altbacken geworden ist.

Außerdem nehmen die Neuheiten eine Entwicklung vorweg, die wir 2016 möglicherweise im gesamten Kameramarkt beobachten werden: weniger Einsteigermodelle, ausgewählte hochwertigere Gehäuse, mehr Zubehör, höhere Preise. Für die Hersteller ist das ein Rezept gegen den stagnierenden Markt.