c't Fotografie 2/2016
S. 64
Objektivtest
Weitwinkelzooms
Aufmacherbild

Alle Weitwinkelzooms

11–35 mm für Vollformat getestet

Im Weitwinkelbereich bedeutet jeder Millimeter Brennweite weniger eine Welt. Manchmal darf es aber trotzdem etwas mehr sein – hier bauen die Weitwinkelzooms eine Brücke zwischen Landschafts- und Reportagefotografie. Die Konstruktion der Optik stellt die Hersteller dabei vor große Herausforderungen, sie kämpfen mit Verzeichnung, Farbsäumen und kräftigen Randabschattungen. Wir haben die Allrounder unter den Spezialobjektiven unter die Lupe genommen und vergleichen Original- und Fremdhersteller.

Landschafts- und Architekturfotografie sind ohne Weitwinkelobjektiv nicht denkbar. Mit ihrem großen Bildwinkel ermöglichen die Objektive erst den Blick auf große Gebäude und weite Panoramen. Auch wenn es eng wird, beispielsweise bei der Fotografie in Innenräumen, trumpfen die Weitwinkel auf. Sogar bei der Tierfotografie finden sich großartige Weitwinkelaufnahmen. Das ungewohnte Blickfeld bezieht die Umgebung mit ein und ermöglicht dynamische Aufnahmen, das stellt aber auch hohe Ansprüche an den Fotografen. In der Weitwinkelfotografie muss man besonders exakt arbeiten, verkippt man das Objektiv, können heftig fluchtende Linien das Ergebnis sein. Der große Bildwinkel erfordert zudem eine wohlüberlegte Komposition, hier passt einfach sehr viel ins Bild, unmotivierte Leerflächen führen da schnell zu Langeweile.

Will man sich mit dem Weitwinkel in anderen Sujets bewegen, wird der Bildwinkel deshalb schnell zum Problem. In der Street-Fotografie möchte man ungern seinen Motiven zu dicht auf die Pelle rücken und die dynamische Abbildung stört den dokumentarischen Anspruch von Reportagefotos. Abhilfe schafft das Weitwinkelzoom; ist zu viel auf dem Bild oder möchte man nicht näher heran, wird hereingezoomt. Bei den Objektiven aus unserem Testfeld befindet man sich am langen Ende dann etwa im Bereich der klassischen Reportagebrennweite mit etwa 28 bis 35 Millimetern.

Testfeld