c't Digitale Fotografie - EXTRA-Ausgabe
S. 12
Übung
Eigene Bildsprache finden

So finden Sie Ihre eigene Bildsprache

Welche konkreten Merkmale sollen meine Fotos besitzen, damit sie aus der Masse herausstechen? Wer diese Frage ehrlich beantwortet und Charakteristika isoliert, hat ein großes Stück geschafft auf dem Weg zu einer eigenen fotografischen Handschrift.

Wichtig für die Entwicklung einer eigenen Handschrift sind die zugrunde liegenden Bildstile. Sie sind die Basis jeder Bildsprache. Dabei kann ein Fotograf ohne Weiteres mehrere Stile bedienen und auch ständig zwischen diesen hin und her wechseln.

Ganz anders verhält es sich bei der Bildsprache: Sie ist eng mit der Persönlichkeit des Fotografen verknüpft – mit seinen Gefühlen, Gedanken und Visionen. Zwar verwendet auch sie die allgemeingültigen Bildstile, aber in einer individuellen, vom Fotografen subjektiv angereicherten Form.

Im Gegensatz zu einem schnell erlernbaren Bildstil benötigt eine Bildsprache eine längere Entwicklung, um sich kontinuierlich entfalten zu können. Ebenso, wie ein einzelnes Bild nicht zur Beurteilung oder Feststellung einer Bildsprache genügt. Es braucht immer einen größeren Betrachtungszeitraum mit vielen verschiedenen Bildern beziehungsweise Bildstrecken. Nur dadurch lassen sich verbindende Elemente in einer Ausdrucksweise überhaupt erst erkennen. Allerdings weist ein einzelnes Bild meist bereits die Besonderheiten eines bestimmten Bildstils auf.