BUCHKRITIKEN
Max Eicke: Dominas
Schon vor dem Aufblättern spielt das Buch mit dem Genre Sexbranche – der Einband ist aus abwaschbarem PVC und macht neugierig auf den Inhalt. Innen zeigen großformatige Schwarz-Weiß-Doppelseiten Sexszenen, die aber so grob gerastert sind, dass man sie kaum erkennt. Und in jeder Doppelseite ist ein kleineres Blatt eingeheftet mit farbigen Porträt-Aufnahmen von Dominas in Arbeitskleidung.
Von den Damen erwartet man, dass sie sich schon von Berufs wegen in Szene setzen können. Doch stattdessen blickt man auf hintergründige Porträts, Gesichter, die Geschichten erzählen. Das Objekt der Begierde zeigt der Fotograf nicht, sondern die Person, den Menschen. Mal zart und verletzlich, mal mit leeren Blick, desillusioniert, fragend. Auch Betrachter ohne Einblick in die Fotokunst bleiben an diesen Bildern hängen und sie wirken nach.