FOTOSTADT DÜSSELDORF
Fotografische „Points of Interest“ zuhauf, fußläufig erreichbar – und die Becher-Schüler wie Fotolegende Andreas Gursky an vielen Stellen präsent: willkommen in der vielseitigen Hauptstadt von Nordrhein-Westfalen.
D as mit 3,1 Millionen Euro bis vor kurzem teuerste Foto der Welt trägt den Titel „Rhein II“ und zeigt ein ziemlich unspektakuläres, digital „flurbereinigtes“ Stück Fluss. Das Bild stammt von Andreas Gursky, dem wohl bekanntesten Vertreter der weltberühmten „Düsseldorfer Photoschule“ (auch Becher-Schule genannt), die einst von Bernd und Hilla Becher begründet wurde und der weitere Fotokunst-Stars wie Candida Höfer, Thomas Ruff oder Thomas Struth angehören. Gursky hat sein Bild vom Deich an der Rheinallee in Oberkassel aufgenommen. Das „Dorf“, auf einer dem Stadtzentrum gegenüberliegenden linksrheinischen Halbinsel gelegen, zählt zu den angesagtesten und teuersten Gegenden Düsseldorfs und bietet sich dank hipper Lokale, schmucker Patrizierhäuser und enger Gassen als Startpunkt für eine fotografische Tour durch die Landeshauptstadt an.
Auch die vorgelagerten Oberkasseler Rheinwiesen locken als Motivweide – nicht nur während der „Größten Kirmes am Rhein“ (14. bis 23. Juli 2017), die mit ungezählten Fahrgeschäften und einem historischen Festzug mit Musikkapellen und Pferdegespannen aufwartet. Über die Oberkasseler Schrägseilbrücke mit ihrem 100 Meter hohen Pylon queren wir den Rhein und blicken an deren anderem Ende schon auf das NRW-Forum – ein Ausstellungs- und Veranstaltungshaus, das seinen Schwerpunkt unter anderem auf Fotografie, Film- und Videokunst legt. Der langgezogene Backsteinbau beherbergt nicht nur regelmäßig Fotoausstellungen auf internationalem Niveau. Es ist auch der zentrale Spielort des jährlich stattfindenden Duesseldorf Photo Weekend, an dem sich in diesem Jahr mehr als 70 über das Stadtgebiet verteilte Galerien, Institutionen und Off-Räume beteiligten.