c't Fotografie 4/2017
S. 48
Kameratest
Panasonic GH5
Aufmacherbild

Mehr Video als Foto IM Test: Panasonic GH5

Micro-Four-Thirds in Bestform: Panasonics neues Spitzenmodell GH5 leistet sich kaum Schwächen und überzeugt als sauber abgestimmtes Gesamtpaket. Im ersten Teil unseres Tests zur Kamera stellen wir ihre Fotofähigkeiten auf den Prüfstand. Im zweiten Teil konzentrieren wir uns auf das Drehen von Videos und zeigen, was die GH5 in dieser Disziplin von der Fotokamera-Konkurrenz abhebt.

Panasonics GH5 bildet zusammen mit der Olympus OM-D E-M1 Mark II die Doppelspitze im Micro-Four-Thirds-System. Während sich Letztere mit schnellen Serienbildraten und robustem Gehäuse an professionelle Action- und Sportfotografen richtet, visiert die GH5 hauptsächlich Videofilmer an. Ab Seite 53 lesen Sie deshalb im Detail, was die kleine spiegellose Systemkamera aus Videografensicht leistet und wo sie sich noch Schwachstellen erlaubt. Die GH5 geht mit einem selbstbewussten Preis von 2000 Euro in den Markt und macht damit Profi-Ansprüche geltend. In dieser Preisklasse ist sie nicht allein. Auch Olympus siedelt sein OM-D-Spitzenmodell hier an und robuste Spiegelreflexsprinter wie die Nikon D500 oder die Canon 7D Mark II finden Fotografen dort ebenso – teilweise sogar günstiger.

Dafür bietet die GH5 allerdings auch eine schier unüberschaubare Ausstattung mit vielen Extra-Funktionen: Da ist zum einen der überarbeitete Four-Thirds-Sensor (17,3 mm × 13,0 mm) mit einer Auflösung von 20 Megapixeln, der ohne Tiefpassfilter auskommt und den eine 5-Achsen-Stabilisierung ruhig hält. Panasonic nennt seine aktuelle Stabilisierung „Dual I.S.“, weil hier das Gehäuse-interne System mit der Stabilisierung im Objektiv optimal zusammenarbeiten kann. Die Technik ist allerdings nicht mit jeder Micro-Four-Thirds-Optik kompatibel. Kompatibel ist die GH5 dafür grundsätzlich mit verschiedenen Witterungsbedingungen, denn Panasonic dichtet das Gehäuse nicht nur gegen Staub und Spritzwasser ab, sondern sichert es auch gegen Frost.

Handhabung – individuell und nutzerfreundlich

Dabei erinnert der kantige Body an klassische Spiegelreflexkameras samt ausgeprägtem Griffwulst und gewölbtem Sucherkasten. Er liegt gut in der Hand, ist hochwertig verarbeitet und verteilt die Bedienelemente fingerfreundlich gut erreichbar. Beim Handling orientiert sich Panasonic ebenfalls an digitalen Spiegelreflexkameras: Ein Moduswahlrad führt zu den verschiedenen Belichtungsautomatiken, wichtige Einstellungen wie ISO, Belichtungskorrektur oder Weißabgleich bekommen nur eigene Direkttasten und auch Bildmodus und Autofokus steuern Fotografen über Rädchen und Schalter.