c't Fotografie 6/2017
S. 128
Fotokalender mit Scribus
Aufmacherbild

Fotokalender frei gestalten mit Scribus

Sind selbst erstellte Fotokalender noch interessant, wenn viele Druckdienstleister zum Verwechseln ähnliche Vorlagen anbieten? Unser Workshop zeigt, wie Sie mit ein wenig Mühe etwas Besonderes schaffen können. Sie finden hier das nötige Handwerkszeug und Raum für eigene Kreativität.

Wer schnell und bequem einen Fotokalender gestalten möchte, der ist mit den Möglichkeiten der Fotobuchanbieter in der Regel gut bedient, entweder unter der Zuhilfenahme von deren hauseigener, kostenloser Software oder über Webangebote. Beide Varianten haben jedoch auch Nachteile. So gibt es Beschränkungen, beispielsweise in Sachen Format und Ausstattung, denn die Dienstleister möchten eine möglichst breite Kundschaft ansprechen. Exklusivität bleibt hier auf der Strecke. Da die meisten Druckanbieter ihre Software online zur Verfügung stellen und auch die Daten über diesen Weg übertragen werden, benötigt der Nutzer zudem einen schnellen Internetanschluss. Ein Probeausdruck ist ebenso wenig möglich wie das Ausgeben einer PDF-Datei zur Bildschirmvorschau oder der Transport in eine Druckerei per Datenträger. Ein echtes Layoutprogramm dagegen bietet alle Freiheiten und wirkliche Flexibilität. Der Preis dafür ist allerdings die Komplexität, die mit einem Desktop-Publishing-Programm verbunden ist. Wer aber die Bedienung von Photoshop oder GIMP gemeistert hat, dürfte sich auch in einer Layout-Software zurechtfinden.

Kalender – eine ganz spezielle Dokumentart

Kalender gehören zu den ältesten Dokumenten der Menschheit. Da die Jahreszeiten eine Konstante darstellten, ermöglichten sie eine gewisse Planbarkeit. Ernten, Überschwemmungen und viele andere Ereignisse ließen sich mit Kalendern vorhersagen und gaben damit dem gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben Struktur. Von daher unterlag dieser Dokumenttyp auch – im weitesten Sinne – ideologischen Debatten. Der heute weltweit als Standard (ISO-Norm) geltende gregorianische Kalender wurde 1582 von Papst Gregor XIII. eingeführt, weshalb sich Protestanten trotz der Vorteile, die er bot, weit über 100 Jahre gegen seine Übernahme sträubten.