c't Fotografie 2/2018
S. 172
c’t Fotografie Galerie
Schwarzweiß-Silhouetten
Aufmacherbild

Schwarzweiß Silhouetten

Viele Fotografen scheuen das Gegenlicht. Georgie Pauwels, aktives Mitglied in der Galerie-Community von c’t Fotografie online, tut das genaue Gegenteil. Inspiriert von Schattenspiel und -theater in Südostasien, nutzt sie die Möglichkeiten und Stimmungen, die sich aus den starken Kontrasten und Silhouetten der Gegenlichtfotografie ergeben: Andeutungen, ohne Details zu zeigen; schöne Geschichten, in denen zugleich etwas Verborgenes bleibt. Hier stellt sie ihr Portfolio und ihre Ideen vor.

Die Sonne im Rücken, so lautet eine fotografische Grundregel. Aber was passiert, wenn man sich umdreht und die Kamera direkt in die Sonne oder auf eine andere Lichtquelle richtet? Viele Fotografen tun sich schwer mit Gegenlichtaufnahmen. Und doch bekommen Aufnahmen dieser Art viel Aufmerksamkeit, da sie oft sehr rätselhaft wirken – fast magisch.

Wir können anhand der Umrisse zwar erkennen, um welches Motiv es sich handelt, die Feinheiten bleiben jedoch verborgen. Ich mag es, wie sich dabei schon beim Fotografieren im Kopf Geschichten formen, die zum Motiv passen könnten. Es regt die Fantasie an und macht die Entstehung der Bilder für mich sehr spannend. Der kreative Prozess findet schließlich nicht nur vor der Linse der Kamera statt, sondern ebenso im Kopf des Fotografen.

Natürlich wird manches auch zur Herausforderung, beispielsweise Blendenreflexe in Form von Flecken oder Streulicht auf dem Objektiv. Der Automatik-Modus ist meist überfordert und die Ermittlung von Blende und Belichtungszeit nicht ganz einfach. Hilfsmittel wie eine Gegenlichtblende reduzieren zwar einige dieser unerwünschten Nebeneffekte. Dennoch führt der Weg häufig nur über Ausprobieren, da je nach Motiv, Perspektive oder Idee sehr unterschiedliche Kameraeinstellungen notwendig sind.