c't Fotografie 4/2018
S. 54
Hardware für Zeitraffer
Aufmacherbild

HARDWARE FÜR Zeitraffer AUFNAHMEN

Kamerafahrten in Zeitrafferaufnahmen fügen Ihren Videos eine weitere Dimension hinzu und sorgen für eindrucksvolle Ergebnisse. In diesem Artikel erfahren Sie, wie sich die Technik der automatisierten Kamerabewegung entwickelt hat und was heute alles möglich ist. Dazu stellen wir Ihnen mehrere Sets für Einsteiger und Profis vor.

Als mein Freund, der Kameramann Nicolai Sevke mir begeistert den Link zum Projekt „Timescapes“ von Tom Lowe schickte, hatte ich mit Zeitraffer noch kaum Erfahrung.

Ich arbeitete in der Kameratechnik bei einem renommierten Kameraverleiher in Hamburg und schob Filmequipment durch die Welt. Große, schwere, wahnsinnig teure Filmkameras, Dollies, Stative. Zeitraffer, das bedeutete für uns viel Aufwand. Die 16- und 35-mm-Filmkameras mussten mit Einzelbildgetrieben und gegen unerwünschten Lichteinfall mit Capping Shuttern versehen werden. Dann wurde ganz regulär der Film eingelegt und über ein Intervalometer, der das Intervall und die Belichtungszeit elektromechanisch regelte, die Kamera ausgelöst und der Zeitrafferfilm entstand auf einem ganz normalen Filmstreifen, der danach ins Kopierwerk zur Entwicklung und Postproduktion geschickt wurde. Alles in allem eine relativ aufwändige Angelegenheit, für Privatanwender und Profis gleichermaßen kompliziert und, dem Film sei Dank, auch nicht gerade billig. Außerdem waren diese Kameras ganz ordentlich schwer – man brauchte also große, elefantenschwere Roboter, wenn man sie kontrolliert bewegen wollte, wie zum Beispiel den immer noch existierenden Milo von Mr Moco.

Timescapes