c't Fotografie 4/2018
S. 146
Fotowettbewerb

Thema Illusion

Das Auge für einen Moment hinters Licht führen, ein gedankliches Trugbild versinnbildlichen oder beide Ansätze miteinander kombinieren – mit diesen Prinzipien gingen die 84 Teilnehmer des Wettbewerbs „Illusion“ ins Rennen. Nach dem Votum der Community von c’t Fotografie Online standen am 1. Mai die zehn am höchsten bewerteten Bilder fest. Sieger wurde mit denkbar knappem Vorsprung die Montage „Spiegelbild“ von Wilhelm Schultes.

Die Lösungen für das Motto „Illusion“ zeigten wieder einmal die kreative Energie, die in der Community der Galerie von c’t Fotografie Online steckt. Sieger Wilhelm Schultes hat bereits zu Analogzeiten mit Schattenspielen experimentiert und präsentierte mit Spiegelbild“ eine digitale Montage, die das Auge trotz des offensichtlichen Täuschungsversuchs unwillkürlich eine Sekunde gefangen hält – genau wie vom Monteur gewünscht. Mehr noch: Es lässt dem Betrachter auch Raum für Interpretation. Dieser Aha-Effekt brachte Schultes die beste Bewertung und als Belohnung der schmunzelnden Redaktion ein zweijähriges Freiabo der c’t Fotografie ein.

PLATZ 1: Für „Spiegelbild“ wandelte Wilhelm Schultes die zwei Aufnahmen in Schwarzweiß um und montierte sie. Das entsättigte Bild von der Gabel optimierte er anschließend mit dem Weichzeichner und stellte per Hochpassfilter den Kontrast am Schattenrand wieder her. Nikon D7000 | 105 mm | ISO 100 | f/20 | 0,6 s

Auch das Unmögliche Dreieck“, das Michael Merz einreichte, ist eine geschickte Montage aus zwei Aufnahmen. Hier bestand die Herausforderung darin, die Perspektive treffend für das Auge zu wählen. Die Community war von Merz’ Variante des sogenannten Tribars offenkundig überzeugt und die nicht minder überzeugte Redaktion übersandte als Anerkennung für Platz zwei ein Fotobuch. Auf Rang drei landete Bernhard Strachwitz. Seine Montage Fly, Robin, fly“ greift das beliebte Thema sich gewissermaßen auflösender und davonfliegender Dinge auf. Wie schon das Siegerbild lässt das Resultat dem Betrachter wieder viel gedanklichen Raum – und wurde von uns ebenfalls mit einem wohlverdienten Fotobuch honoriert.

PLATZ 2: Mit großer Brennweite und weit geschlossener Blende bildete Michael Merz die Würfel in „Unmögliches Dreieck“ annähernd gleich groß und scharf ab. Für die Montage stimmte er zwei Aufnahmen mit der Maskenfunktion in Gimp aufeinander ab. Nikon D5200 | 240 mm | ISO 100 | f/18 | 10 s
PLATZ 3: Mit Hilfe des Zangenlichts zweier ferngesteuerter Blitze fotografierte Bernhard Strachwitz für seine Arbeit „Fly, Robin, fly“ zunächst das Porträt des Jungen mit dem iPad. Anschließend fügte er die scheinbar davonfliegenden Icons hinzu. Canon EOS 5D Mk III | 50 mm | ISO 800 | f/9.0 | 1/25 s

Auf den folgenden Seiten präsentieren wir die zehn bestbewerteten Bilder, verbunden mit der ausdrücklichen Empfehlung, auch jenseits dieser Top 10“ einen Blick in die Online-Galerie zu werfen. Wir wünschen viel Freude beim Anschauen! (