c't Fotografie 4/2018
S. 106
Open-Source-Bildbearbeitung Gimp 2.10
Aufmacherbild

Das ist neu in GIMP 2.10

Mit Version 2.10 haben die Entwickler von Gimp das Programm nach sechs Jahren Entwicklungszeit von Grund auf verbessert. Das merken Sie bereits nach dem ersten Start: Die Bedienoberfläche präsentiert sich nun ganz modern in Dunkelgrau, vorbei der angestaubte Look der Programmoberfläche. Doch die wichtigste Neuerung ist auf den ersten Blick nicht sichtbar. Die Entwickler stellen Gimp technisch auf neue Füße und katapultieren das Programm aus den 90er Jahren in die Jetztzeit. Erst jetzt hat Gimp das Zeug dazu, ernsthaft mit Photoshop und Co. konkurrieren zu können.

Viele anspruchsvolle Bildbearbeitungsschritte, bis hin zum Freistellen von Haaren, konnten Sie schon bisher auch mit Gimp vornehmen. Doch erst mit Gimp 2.10 stimmt nun auch die Qualität und die Leistung, die man von einem modernen Bildbearbeitungsprogramm erwartet. Denn die grundlegende Technik war über zwei Jahrzehnte alt, und so wurde es höchste Zeit für eine grundlegende Modernisierung. Ältere Versionen unterstützen beispielsweise nur Bilder mit einer Farbtiefe von 8 Bit pro Kanal. Zudem gab es sichtbare Qualitätseinbußen von Farbraum-Umwandlungen.

GEGL bringt Gimp in die Moderne

Vor allem das technische Grundgerüst haben die Entwickler nun auf neuen Füße gestellt. Die wichtigste Maßnahme: Gimp soll fortan komplett auf die neuen Grafik-Engine GEGL umgestellt werden; zum Großteil ist dies bereits geschehen. Das ist besonders wichtig, denn erst mit GEGL bietet die Grundlage, damit Gimp die modernen Anforderungen an eine Bildbearbeitung erfüllen kann.