c't Digitale Fotografie Spezial 2019
S. 138
Open-Source-Bildbearbeitung Gimp 2.10
Aufmacherbild

GIMP 2.10

Das ist neu in

Mit Version 2.10 haben die Entwickler von Gimp das Programm nach sechs Jahren Entwicklungszeit von Grund auf verbessert. Das merken Sie bereits nach dem ersten Start: Die Bedienoberfläche präsentiert sich nun ganz modern in Dunkelgrau, vorbei der angestaubte Look der Programmoberfläche. Doch die wichtigste Neuerung ist auf den ersten Blick nicht sichtbar. Die Entwickler stellen Gimp technisch auf neue Füße und katapultieren das Programm aus den 90er Jahren in die Jetztzeit. Erst jetzt hat Gimp das Zeug dazu, ernsthaft mit Photoshop und Co. konkurrieren zu können.

Viele anspruchsvolle Bildbearbeitungsschritte, wie das Freistellen von Haaren, konnten Sie auch bisher mit Gimp vornehmen. Doch erst mit Gimp 2.10 stimmt nun auch die Qualität und die Leistung, die man von einem modernen Bildbearbeitungsprogramm erwartet. Denn die bisherige Technik war über zwei Jahrzehnte alt, und so wurde es höchste Zeit für eine grundlegende Modernisierung. Ältere Versionen unterstützen beispielsweise nur Bilder mit einer Farbtiefe von 8 Bit pro Kanal. Zudem gab es sichtbare Qualitätseinbußen von Farbraum-Umwandlungen.

GEGL bringt Gimp in die Moderne

Vor allem das technische Grundgerüst haben die Entwickler nun auf neuen Füße gestellt. Die wichtigste Maßnahme: Gimp soll fortan komplett auf die neuen Grafik-Engine GEGL umgestellt werden; zum Großteil ist dies bereits geschehen. Das ist besonders wichtig, denn GEGL bietet die Grundlage, dass Gimp die modernen Anforderungen an eine Bildbearbeitung erfüllen kann.