c't Fotografie 3/2019
S. 158
c’t Fotografie Galerie
Aufmacherbild
Sony Alpha 77 | 400 mm | ISO 100 | f/6.3 | 1/1000 s

Gefiederte Freunde vor der Kamera

Meist hört man sie nur, sieht sie aber nicht. Bekommt man sie zu Gesicht, sind sie häufig zu weit weg. Halten sie sich in Reichweite auf, fliegen sie davon, bevor die Kamera in Stellung gebracht ist. Mit etwas Pech wird man zur Krönung auch noch von ihren Hinterlassenschaften getroffen. Nehmen Sie es sportlich. Vogelfotografie erfordert viel Geduld und Geschick, doch die Ausdauer wird mit einzigartigen Fotos belohnt.

Wenn ich einen Weißkopfseeadler in seinem lautlosen und eleganten Flug beobachte, wächst in mir unwillkürlich das Verlangen, ihn einzufangen – fotografisch, versteht sich. Die schier unermessliche Vielfalt an Vogelarten mit Federkleidern in zahlreichen Farbvariationen lädt immer wieder zum Fotografieren ein. Auch Flugstudien oder Vögel, die Beute jagen, bieten reizvolle Motive. Setzt man sie richtig in Szene, können selbst in unseren Breiten heimische Allerweltsvögel wie beispielsweise Sperling oder Amsel zum „Star“ werden. Die Motivjagd fordert mich immer wieder heraus. Das Katz-und-Maus-Spiel gewinnt dabei häufig der Vogel. Wer jedoch ausreichend Geduld und Zeit investiert, den belohnt die Vogelwelt mit Bildern geschickter Tarnversuche oder rasanter Flugmanöver.

Objektiv, Stativ und Co.

Ich bewundere Fotografen, die stundenlang im Schwimmzelt ausharren, um Wasservögel ins rechte Licht zu setzen. Andere nutzen raffinierte Lichtschranken- und Blitzkombinationen, um den erratischen Flug der Schwalben zu fotografieren. Dem technischen und persönlichen Aufwand scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein. Aber macht das die Vogelfotografie zu einem teuren Hobby für diejenigen, die mit einem 7.000-Euro-Teleobjektiv gesegnet sind? Nein. Respektable Resultate lassen sich schon mit deutlich kleinerem Budget erzielen.