Till Brönner im Ruhrpott
Interview
Der Starmusiker Till Brönner zeigt in der Ausstellung „Melting Pot“ seine fotografische Sicht auf das Ruhrgebiet. Im Interview spricht er über Erwartungsdruck, seine Erfahrungen als Fotograf und das gute Gefühl, die eigenen Fotos ausgedruckt zu sehen.
In der Küppersmühle im Duisburger Innenhafen kann man den Strukturwandel im Ruhrgebiet hautnah erleben. Das ehemalige Speichergebäude wurde 1972 stillgelegt. Später wurde das historische Gebäude mit seinen weitläufigen Hallen zum Sitz des Museum Küppersmühle für Moderne Kunst. Eine faszinierende Location, wie gemacht für Till Brönners neue Fotoausstellung über Menschen und besondere Orte des Reviers. Die Bildershow läuft noch bis zum 6. Oktober 2019. c’t Fotografie hat Till Brönner in Duisburg getroffen.
Sie sind erfolgreicher Jazzmusiker. Warum haben Sie sich entschlossen, professionell zu fotografieren?
Ich bin oft genug fotografiert worden und es hat mich eigentlich nie interessiert, die Seiten zu wechseln. Bis ich dann die Musik zu einem Film über den Musikfotografen William Claxton geschrieben habe. Da habe ich gemerkt, dass Jazz und Fotografie doch sehr nah beieinander liegen. Gute Fotografie geht einher mit der Persönlichkeit des Fotografen. Es war mir möglich, Musikerkollegen oder andere Künstler für Fotos zu gewinnen, bei denen ich das Gefühl hatte, dass sie sich mir in dem Moment etwas geöffnet haben. Ich hatte auch die Zeit auf Reisen, mich mehr der Fotografie zu widmen. Dabei habe ich viel gelernt, habe andere Fotografen um Rat gebeten und ich hatte Mentoren. Das hat dazu geführt, dass ich ohne Angst Projekte angehen konnte.