Ilona Krause
Road On the
Vom Ritt durch die Salzwüste, über den täglichen Arbeitsweg durch ein nebelverhangenes Tal bis hin zur Milchstraße: Die Beiträge zum Fotowettbewerb „On the Road“ sind so vielfältig wie eine Bonbontüte. Wir stellen die Siegerfotos vor.
Platz 1: Seine erste Heimat prägte Lou Antonius so sehr, dass er beschloss den Ort seiner Kindheit in den Mittelpunkt einer Langzeitbeobachtung zu stellen. Entstanden ist eine Fotoserie über New York City, die unter dem Titel „Condition humaine“ in Ausstellungen, Workshops und Foto-Events zu sehen ist.
Panasonic FZ72 | 7.8 mm | ISO 160 | f/8.0 | 1/60 s
Platz 2: Aus einer tiefer gelegenen Position entdeckte Christian Nagel einen Radfahrer. Der Weg sowie die dahinter gelegene Landschaft waren aufgrund der Perspektive nicht zu sehen und so scheint es, dass der Radler auf einer Horizontlinie fährt. Nagel erkannte ein passendes Motiv für einen Scherenschnitt. Um die Wirkung zu unterstreichen, beschnitt er das Bild und verstärkte den Kontrast.
Canon EOS 550D| 300 mm | ISO 200 | f/5.6 | 1/4000 s
Platz 3: Die Idee war einfach – die Umsetzung umso schwieriger. Daniel French hatte sich vorgenommen, die Milchstraße über einer scheinbar ins Licht führenden Straße trotz fehlender Dunkelheit zur Sommersonnenwende zu fotografieren. Dieses detailreiche Bild entstand aus 27 Einzelbildern durch Stacking am PC.
Sony Alpha 6300 | 12 mm | ISO 3200 | f/2 | 20 s
Platz 4: Thomas Oser wollte gerne ein Selfie von sich selbst und seinen „Club-Brüdern“ bei einer Ausfahrt machen. Auf dem Weg zum jährlichen Urlaubsausflug mit dem Motorrad-Club nach Alt Schwerin (Müritz) gelang ihm diese Aufnahme mit seinem Smartphone.
Panasonic CM1 | 10,2 mm | ISO 125 | f/4.0 | 1/500 s
Platz 5: Die beiden miteinander verbundenen Brücken auf den Lofoten hatten es Stefan Bock angetan. Obwohl die Sonne schon vor drei Stunden untergegangen war, strahlte das Licht auch noch kurz vor Mitternacht über dem nächtlichen, leicht verhangenen Himmel. Zusammen mit der beleuchteten Brücke beeindruckte ihn dieses reizvolle Motiv.
Canon EOS 5D Mark III | 95 mm | ISO 100 | f/7.1 | 376 s
O n the Road ist man eigentlich immer – das haben die vielfältigen Beiträge der Galeriefotografen für unseren gleichnamigen Fotowettbewerb gezeigt. Häufig standen Straßenverläufe im Mittelpunkt, manchmal erinnerten Urlaubserlebnisse an exotische Fortbewegungsarten wie Ballonfliegen oder Reiten auf einem Dromedar. Doch auch Szenen aus dem Alltag – ob zeitungslesend in der Bahn oder durch Pfützen stapfend in der Großstadt – demonstrierten den scharfen Blick der Wettbewerbsteilnehmer.
Platz 6: Thomas Höhne fotografierte vor fünfzehn Jahren noch analog. Gerne erinnert er sich an seinen zehnwöchigen Aufenthalt in Laos. Nach einem sechsstündigen Marsch durch den Dschungel kam er in einem Dorf der Hmong an und wurde dort von den Dorfkindern empfangen, die auf einem selbst gebastelten Gefährt eine „Straße“ hinunterdüsten.
Analoges Foto eingescannt
Platz 7: Ziel seiner Rundreise durch den indischen Bundesstaat Gujarat war es, hautnahe Porträts der dort lebenden Urvölker aufzunehmen. Auf dem Weg zu den Dörfern unternahm Wolfgang Kötter einen Ritt durch die Salzwüste. Nach nur drei Kilometern mit dem Auto war die Weiterreise nur noch auf einem Dromedar möglich. Dieses Foto entstand auf einem Turm, der einen weiten Blick über die Salzebene erlaubte.
Panasonic FZ1000 | 145 mm | ISO 125 | f/5.6 | 1/2000 s
Platz 8: Inspiriert von Aufnahmen der Milchstraße in der Community, legte sich Klaus Buchmeier ein lichtstarkes Weitwinkel-Objektiv zu. Als Motiv hatte er die geschwungene Straße am Sylvensteinsee gewählt. Zunächst ärgerte ihn der Fahrzeugverkehr. Doch durch die lange Belichtungszeit verleihen die Lichtspuren dem Bild ein magisches Leuchten.
Canon EOS 80D | 11 mm | ISO 1000 | f/2.8 | 20 s
Platz 9: Dieses Fotomotiv sah Petra Muckel schon viele dutzende Male, wenn sie früh morgens zur Arbeit fuhr. Die Gelegenheit für ein Foto ergab sich allerdings erst, als sie ein Stau zum Anhalten zwang. An diesem Tag war die Stimmung besonders schön durch den aufsteigenden Nebel.
Canon EOS 300D | 109 mm | ISO 100 | f/5.6 | 1/640 s
Mit einem scheinbar ganz alltäglichen Motiv beschreibt Lou Antonius den Ort seiner Kindheit und erreicht damit den ersten Platz. Aufgewachsen in New York City dokumentiert er mit Fotoserien seine einstige Heimat und richtet dabei den Fokus auf Straßenszenen in der Großstadt. Die Schwarz-Weiß-Bearbeitung verleiht dem Foto „NYC… an einem Regentag …“ den Glanz einer vergangenen Zeit.
Platz 10: Diesen Tunnelblick brachte Jörg Franzen von der südaustralischen Insel Kangaroo Island mit, als er auf der Hog Bay Road in Richtung Penneshaw unterwegs war. An diesem bewölkten Tag war die Baumallee mit den zusammengewachsenen Baumkronen einer der wenigen Lichtblicke. Das farbige Original wirkte auf ihn wenig spektakulär, so dass er sich für eine Schwarz-Weiß-Konvertierung entschied.
Sony Alpha7 II| 70 mm | ISO 100 | f/6.3 | 1/40 s
Neuer Wettbewerb: Alle Wetter
Verregnet oder trocken, sonnig oder wolkenverhangen – der Herbst lädt mit seinen Wetterphänomenen zum Fotografieren ein: Nebelschwaden ziehen über Straßen und Felder, Tautropfen schimmern an Grashalmen und Spinnennetzen, flotte Winde wirbeln bunte Blätter durch die Luft. Bevor mit dem Winter wieder Ruhe über dem Land einkehrt, wird es nochmal turbulent, bunt und stimmungsvoll. Lassen Sie sich von Regen, Abendlicht und Wolkenlandschaften inspirieren und fangen Sie die unterschiedlichen Stimmungen von gut gelaunt bis melancholisch ein. Wir sind gespannt und freuen uns auf Ihre Interpretation.
Ihre Beiträge können Sie vom 28. Oktober bis zum 25. November 2019 über die Galerie von c’t Fotografie online einreichen (ein Foto pro User). Vom 25. November bis zum 20. Dezember 2019, 12 Uhr läuft die Bewertungsphase, an der alle registrierten User von c’t Fotografie online teilnehmen können. Die zehn bestplatzierten Beiträge finden Sie in der Februar-Ausgabe 2020.
Sie haben noch keinen Galerie-Account? Unter
www.heise-foto.de/Registrierung
können Sie sich kostenlos anmelden. Mit Beginn des Wettbewerbs geben wir online bekannt, was Sie gewinnen können.
Nahezu zeitlos dagegen erscheint der Scherenschnitt von Christian Nagel. Ein Baum, ein Radfahrer, eine Horizontlinie – ein Foto, dessen Elemente ebenso auf ein Minimum reduziert sind, wie seine Farben. Das Porträt eines, sich auf dem Heimweg befindenden Radfahrers belohnte die Community mit dem zweiten Platz.