c't Fotografie 1/2020
S. 70
Kaufberatung
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NEU = BESSER?

Hersteller nutzen neue Kameragenerationen gern für saftige Preissteigerungen. Die muss man nicht mitmachen, nur weil man eine Kamera sucht. Das Vorgängermodell reicht oft aus. Wir haben überprüft, was die Neuen besser machen und wann man beruhigt zu den Oldies greifen kann.

Manche tun es jährlich, einige lassen sich 24 Monate Zeit und andere geben sich vier Jahre: Wie oft Kamerahersteller neue Produktgenerationen auf den Markt bringen, ist äußerst unterschiedlich. So hat Canon beispielsweise seit der Einführung der EOS 5D im Jahr 2005 vier Modell-Generationen präsentiert. Sony legt ein bedeutend höheres Tempo vor und kann seiner 2013 eingeführten A7R ebenfalls schon die Ordnungszahl IV anheften. Doch egal, wie lang ein solcher Produktzyklus ist: Eine neue Kamera will uns Fotografen in Versuchung führen, die Ausrüstung zu erweitern, zu erneuern oder gar zu ersetzen. Das Versprechen von mehr Geschwindigkeit, einer höheren Auflösung oder verbesserter Bildqualität soll uns an den alten Kameras zweifeln lassen. Und manchmal klappt das sogar und wir werden schwach. Aber könnten wir auch ganz selbstbewusst stark bleiben? Uns Testern geht das genauso. Wir nutzen und vergleichen zwar ständig neue Kameras, doch einen Blick in die Vergangenheit der Modellgenerationen erlauben wir uns selten. Das wollten wir diesmal ändern, um die Frage zu beantworten: Ist neu wirklich besser?

Dazu haben wir uns drei ganz verschiedene Kamerafamilien und ihre wichtigsten Meilensteine genauer angeschaut: Christine Bruns vergleicht die Generationen der Pen-Kameras von Olympus, Sophia Zimmermann lässt die Kameras aus Sonys A7-Serie gegeneinander antreten und Peter Nonhoff-Arps geht auf Zeitreise durch das Canon EOS-5D-Angebot. Das Ergebnis hat uns durchaus erstaunt: Wir entdeckten eine verblüffende Konstanz und einige äußerst rüstige Rentner.

Die Canon EOS-5-Familie