Klarheit atmen
Der Winter beeindruckt mit Schnee und Raureif. In der Sonne glitzern die Eiskristalle, die klirrende Kälte wirkt abschreckend und anziehend zugleich. Kaum jemand kann sich der schlafenden Schönheit der verschneiten Natur entziehen. Sie einzufangen, ob im nebeligen Sonnenschein oder im eisigen Kleid, ist jedoch eine echte Herausforderung.
Wenn der Winter mit einer Mischung aus Nebel, Reif und Sonne die Landschaft verzaubert, kann ich mich daran nicht sattsehen. Verglichen mit einem schneereichen und sonnigen Wintertag sind solche Stimmungsmomente – regional abhängig – seltener anzutreffen. Tritt also diese Wetterlage bei einem meiner zuvor ausgewählten Motive auf, muss ich sofort hin. Diese raren Wetterstimmungen verlangen maximale zeitliche Flexibilität. Verpasst man sie, muss man unter Umständen lange warten, bis sie sich erneut einstellen.
Sowie die passende Wettervorhersage eintrifft, bereite ich meine Kameraausrüstung und die notwendige Kleidung vor. Anschließend kontrolliere ich Verkehrs- und Wetterlage für den Anfahrtsweg und wie lange ich brauchen werde. Früh am nächsten Morgen geht die Fototour los. Da durch den Nebel mit Sichtbehinderung und Glätte auf den Straßen zu rechnen ist, plane ich etwas mehr Anfahrtszeit ein. Meine Ankunft lege ich so früh, dass ich mein Motiv errei che, bevor die Sonne aufgeht. Ich wandere die Umgebung ab und lege den Bildausschnitt für mein Favoritenbild fest, das ich bei Sonnenaufgang festhalten möchte. Sobald die Sonne über den Horizont tritt, beginne ich zu fotografieren und mache so lange weiter, bis diese besondere Morgenstimmung schwindet.
Zwischendrin kontrolliere ich immer wieder meine Bilder auf dem Display der Kamera. Stelle ich fest, dass die Kontraste zu intensiv und Farben zu matt oder zu bunt werden, höre ich auf. Durch die Prüfung der Bilder vor Ort kann ich feststellen, ob es sich lohnt, noch weiter zu fotografieren, wenn die Sonne schon höher steht.