c't Fotografie 1/2020
S. 8
Im Fokus

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NEUIGKEITEN AUS DER FOTOBRANCHE

Olympus kämpft mit üblen Gerüchten – und mit schlechten Zahlen. Damit ist der Hersteller aber nicht allein. Miese Quartalszahlen veröffentlichen auch Canon und Nikon.

Das Netz spielt wieder einmal verrückt, nicht wegen eines Katzenvideos oder Kim Kardashians Hinterteil, diesmal sorgen Gerüchte um Olympus für einen medialen Schlagabtausch zwischen Gerüchteblogs, Wirtschaftsmagazinen und Online-Fotomagazinen. Die einen reden das Ende des Kamerageschäfts herbei, die anderen dementieren indirekt direkt und die Kommentatoren, die haben natürlich alles schon viel früher kommen sehen. Doch was war da los? Seit einigen Monaten gibt es immer mal wieder Gerüchte um die Zukunft von Olympus’ Kamera- beziehungsweise Imaging Sparte, befeuert durch anhaltend schlechte Geschäftszahlen. Anfang November behauptete dann die Website mit dem bezeichnenden Namen „Personal View“, dass Olympus sein Kamerageschäft binnen der nächsten acht Monate dicht machen könnte. Außerdem wusste Autor Vitaliy Kiselev, dass Sony und Samsung bereits an der Entwicklungsabteilung interessiert seien und sich Olympus-Mitarbeiter in etlichen Ländern schon nach neuen Jobs umsehen würden. Quellen nannte er nicht, sondern verwies lediglich auf die schlechten Geschäftszahlen. Wahrscheinlich wäre diese Geschichte als Räuberpistole im Netz untergegangen. Doch sie traf offenbar einen Nerv.

Olympus kämpft gerade mit dem Gerücht, der Hersteller wolle sein Engagement im Kameramarkt beenden. Entgegen hält er unter anderem die neue OM-D E-M5 III. Bild: Olympus

Das Infotainment-Portal der chinesischen Sina Corporation, laut Wikipedia eine der meistbesuchten Websites der Welt, konfrontierte Olympus damit und der Hersteller dementierte nur zaghaft. Die Imaging Sparte sei eine technologische Triebkraft, von der auch die anderen Unternehmensbereiche profitieren würden. Im nächsten Geschäftsjahr wolle man sich hier auf Stabilität konzentrieren. Dann feuerte das Nachrichtenmagazin Bloomberg los: Es titelte, Olympus könne Jobs streichen, um profitabler zu werden. Dabei bezogen sich die Autoren auf den CEO Yasuo Takeuchi und behaupteten außerdem, dass sich Takeuchi von seiner Aussage distanzierte, das Kamerageschäft stehe nicht zum Verkauf. Das liest sich, als sei an Kiselevs anfänglichen Behauptungen doch etwas dran. Der Modus des Artikels allerdings: Konjunktiv.

Offizielles Statement von Olympus