c't Fotografie 3/2020
S. 6
Leserforum

LESERFORUM

Hauptfehler unvollständige Wässerung?

Filmentwicklung, die Basics, c’t Fotografie 7/2020, Seite 130

In der Wässerung muss das leicht wasserlösliche Silberthiosulfat vollständig entfernt werden. Nur dann ist der Film haltbar! Die Wassertemperatur sollte mindestens 25° Celsius betragen, darunter verlängert sich die Fixierzeit erheblich. Temperaturen über circa 30° Celsius verlängern die Wässerungszeit, Temperaturen über 40° Celsius sind zu vermeiden. Zu bevorzugen ist die Wässerung mit fließendem Wasser. Schlechte Fixierung und unvollständige Wässerung sind die Hauptfehler, wenn Schwarzweiß-Filme nicht haltbar sind. Der Aufnahmefilm ist das Original. Alle nachfolgenden Schritte wie Papierabzug oder scannen sind wiederholbar.

Jürgen Nehls

Ich hatte vor 10 Jahren zu dem Thema eine Diskussion mit einem Berufschemiker, der sich gut mit Diffusionsprozessen auskennt. Der hat mir versichert und vorgerechnet, dass die folgende Schlusswässerungsmethode die Thiosulfatkonzentration in der Gelatine genauso weit reduziert, wie die Wässerung in fließendem Wasser:

Dose einmal mit Wasser füllen, schwenken und ausschütten, um Anhaftungen von Fixierer zu entfernen

Filmspule rausnehmen und in einen Bottich mit genügend Wasser legen (min. 5 Liter, Wasser auf Zimmertemperatur reicht aus)

10 Minuten unbewegt liegen lassen

Nach seiner für mich sehr glaubhaften Aussage (ich hatte Chemie als Leistungsfach) verringert sich die Konzentration von Thiosulfat in der Gelatineschicht aufgrund der Brownschen Teilchenbewegung nicht signifikant weniger als bei der Methode mit fließendem Wasser.

Außerdem hatte ich 2015 während der Recherche am Buch einen Austausch mit einem Spezialisten von Ilford (es ging da um die sogenannte Ilford-Methode zur Schlusswässerung). Dabei fiel der folgende Satz: „Interestingly a very small amount of residual thiosulphate is thought to help permanence“, das heißt eine minimale Menge Thiosulfat hat möglicherweise sogar positive Auswirkung auf die Lagerfähigkeit von Film. Ich fand das sehr interessant.

Alle unsere Filme der letzten zehn Jahre sind jedenfalls nach der obigen Methode gewässert und zeigen bisher keinerlei Spuren des Verfalls.

Am Ende sollte aber jeder die Methode wählen, mit der er sich am wohlsten fühlt und die für ihn gute Ergebnisse liefert.

Chris Marquardt (Autor)

Warum kein doppeltes Minus?

Fotodrucke im Rahmen, c’t Fotografie 2/2020, Seite 130

Sie schreiben in Ihrem Fazit: „Entscheidet man sich für einen einfachen, günstigen Rahmen inklusive Passepartout, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass er vermutlich kleinere Macken mitbringt.“

Aus meiner Sicht sollte man dies mit einem doppelten Minus bewerten, wenn ich davon ausgehen muss, dass die Ware mit Fehlern und Mängeln behaftet ist.

Andreas Ohse

Ich habe aus folgenden Gründen kein doppeltes Minus vergeben: Erstens: Unser Test bezog sich auf jeweils einen Rahmen des Anbieters. Von einer kleinen Stelle abgeplatzter Farbe, kann ich nicht automatisch darauf schließen, dass diese bei jedem bestellten Rahmen auftritt. Zweitens: Was ich jedoch immer beurteilen kann, ist, aus welchem Holz oder Kunststoff, Lack, Verschluss und welcher Klammerung er besteht. Diese Aspekte habe ich natürlich zuallererst bewertet. Wenn der Rahmen an der Wand prinzipiell ordentlich aussieht und tut, was er soll, vergebe ich kein doppeltes Minus, auch wenn ich bei genauem Hinsehen unsaubere Ecken entdecke.

Christine Bruns (cbr)

Testkameras kaufen?

Was passiert eigentlich mit den getesteten Kameras nach dem Test? Muss Ihre Redaktion die Kameras für einen Test kaufen oder werden Ihnen die Kameras vom Hersteller zum Testen leihweise zur Verfügung gestellt? Und gehen die Kameras nach dem Test wieder an den Hersteller zurück?

Jürgen M.

Die Kameras in unseren Tests stammen in den meisten Fällen aus dem Pool der Hersteller. Sie sind Leihgeräte, die die Hersteller für Presseanfragen und ähnliches zur Verfügung stellen und zwar nur für die Dauer des Tests. In den seltenen Fällen, wenn eine Kamera nicht im Testpool zur Verfügung steht, kaufen wir eine Kamera und verkaufen Sie anschließend wieder. Allerdings geschieht das nur sehr selten.

Christine Bruns (cbr)

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